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Bauen und Wohnen

Wohnen en vogue – jetzt und in Zukunft

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Natürliche Materialien vermitteln Geborgenheit. Foto: TEAM7

Blauregen an die Fassade

Auf Österreichs wichtigster Wohndesignmesse, der Wohnen & Interieur, gab es wieder eine bunte Vielfalt an Innovationen zu entdecken. Ganz genau konnte man hier sehen, dass sich das Wohnen ebenso wie die Gesellschaft wandelt, die Einrichtung sich verändert und neue Raumkonzepte entwickelt werden. Die Experten von der Wohnen & Interieur haben die wichtigsten Trends zusammengestellt:1. Wohnen ist Ausdruck der Persönlichkeit. Unser Zuhause ist unser Rückzugsort, und den gestalten wir so, wie wir uns darin wohlfühlen. Die Farben entsprechen dem persönlichen Geschmack, die Einrichtung ist auf die Bedürfnisse abgestimmt und kleine Liebhaberstücke erzählen die Lebensgeschichte der Bewohner. In einem Haus etwa, in dem häufig Familie und Freunde zum Essen empfangen werden, findet sich sicher ein großzügiger Tisch mit leichtgängiger Auszugstechnik. Wer lieber zu zweit oder mit der Familie auf dem Sofa kuschelt, der wird als Herzstück des Wohnbereichs eine komfortable Wohnlandschaft mit vielfältigen Relax-Funktionen favorisieren.2. (Trend-)Farben setzen Statements. Farben spielen in der Gestaltung eine große Rolle. Die Wahl richtet sich nach dem persönlichen Geschmack, aber auch danach, welches Lebensgefühl zum Ausdruck gebracht werden soll. Räume in zeitlosem Weiß etwa stehen für nüchterne Eleganz und Minimalismus. Ganz anders die diesjährige Trendfarbe Living Coral: Das warme Korallenrot vermittelt Behaglichkeit und Lebensfreude. Generell sprechen aufregende Farben die Sinne an – nach Lust und Laune werden sie miteinander kombiniert oder gekonnt als Akzente eingesetzt. Gefragt sind vor allem aber auch natürliche Töne, die die innere Harmonie der Natur aufgreifen und so Ruhe und Geborgenheit ausstrahlen.

Acht Wohntrends für die heutige Zeit – es geht um Wohlbefinden und Natürlichkeit

3. Natürliche Materialien vermitteln Geborgenheit. In Zeiten der Digitalisierung nimmt die Natur wieder einen höheren Stellenwert ein. Ihre physische Greifbarkeit fungiert als Gegenpol zur immateriellen digitalen Welt und vermittelt uns Echtheit und Beständigkeit. Nicht nur aufgrund der natürlichen Farbtöne, sondern gerade auch durch die besondere Haptik von Wolle, Holz, Stein, Marmor und Leder fühlen wir uns in einem Zuhause mit natürlichen Materialen geborgen. Tische und Schränke aus Naturholz, Sofas und Betten aus Leder, Arbeitsplatten aus Stein, Teppiche und Decken aus Wolle – das sinnliche Erleben bringt ein Stück Natur in die eigenen vier Wände und damit Erholung von der Hektik des Alltags.

4. Lebensbereiche gehen fließend ineinander über. Starre Wohnkonzepte sind passé. Vor allem die Küche öffnet sich dem Wohnbereich und avanciert vom Arbeitsraum zum Mittelpunkt des Familienlebens. Dafür wird das Sofa mal eben zum Home Office und der Esstisch zur Bastelzone. Die Räumlichkeiten lassen Freiraum für die persönliche Entfaltung und passen sich an. Solche offenen Strukturen erfordern Einrichtungslösungen, die die fließenden Übergänge auch optisch unterstreichen. Gefragt sind wohnlich designte Küchen und Möbelprogramme, die sich durch alle Bereiche des Hauses ziehen.

5. Möbel werden zu Allround-Talenten. Mit dem Verschmelzen der Lebensräume werden auch die Möbel immer flexibler. Ausgestattet mit smarten Funktionen und vielseitig einsetzbar, richten sie sich nach den Bedürfnissen der Bewohner: maßgefertigte Regalsysteme, höhenverstellbare Küchenarbeitsplatten und Sofas als Relaxliege, vollwertiges Bett oder Home Office inklusive Tischplatte und Powerstation für Laptop und Smartphone. Die Systemintelligenz ermöglicht eine exakte Anpassung an individuelle Wünsche und Lebens( t)räume.

6. Gesundheitskultur rückt Wohlbefinden in den Fokus. Das Bewusstsein für Dinge, die Körper und Geist guttun, nimmt zu. Dazu gehören auch die Möbel, die uns täglich umgeben. Wohngesunde, natürliche Produkte sind Teil des modernen Lebensstils bzw. des Komfortpakets. Zum Wohlbefinden tragen ökologisch behandelte Hölzer, allergieneutrale Stoffe, metallfreie Verbindungen und ökologische Klebstoffe ebenso bei wie ergonomisch durchdachte Schlafsysteme, bequem geformte Stühle und softgepolsterte Sofas.

7. Umweltbewusstsein verlangt nachhaltige Konzepte. Mit zunehmendem Umweltbewusstsein werden Gütesiegel und Zertifikate, Ökobilanz und Nachhaltigkeit immer wichtiger. Hölzer „grüner Möbel“ etwa stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft und werden umweltverträglich verarbeitet.

8. Handgemachte Unikate unterstreichen bleibende Werte. Da die Einrichtung möglichst genau der Persönlichkeit der Bewohner entsprechen soll, wird der Wunsch nach einzigartigen Stücken immer größer. Massenware weicht maßgefertigten Unikaten. Ihren besonderen Charme erhalten sie auch durch die handwerkliche Herstellung. So entstehen Liebhaberstücke, die eine unverwechselbare Persönlichkeit haben und gleichzeitig für Qualität stehen. Möbel werden damit in unserer schnelllebigen Welt zu langjährigen Begleitern, auf die immer Verlass ist.

Blauregen an die Fassade

Wer modernisiert, sollte Hitze und Sturm im Blick haben

Der Hitze-Sommer 2018 ließ so manchen Eigenheimbesitzer über eine klimagerechte Modernisierung nachdenken. Knapp ein Drittel der deutschen Hauseigentümer befürchtet, dass sich der Klimawandel spürbar negativ auf die persönliche Wohnsituation auswirkt – so eine aktuelle Bausparkassen- Umfrage. Folgende Maßnahmen helfen, das Haus für extreme Wetterlagen zu wappnen:

Fenster: Durchschnittlich ein Viertel der Fassade sind Glasflächen. Große Fenster sind zudem modern. Es lohnt also zu prüfen, wie wärmedurchlässig sie sind, damit Aufheizen im Sommer und Auskühlen im Winter verhindert werden. So lassen sich Sonnenschutzgläser durch Knopfdruck tönen. Multifunktionsfenster bieten gar einen Rundum-Schutz inklusive Lüftung und Sicherheit. Wer ältere Modelle austauscht, sollte dies unter Umständen mit einer Fassadendämmung verbinden. Damit lässt sich oft die Energiebilanz des Hauses insgesamt verbessern.

Jalousien: Etwas kostengünstiger sind Markisen oder Jalousien. Für außen bekommt man sie ab etwa 300 Euro pro Fenster. Legt man noch etwas drauf, gibt es spezielle Rollläden, die sich nachträglich in ein Smarthome-System einbinden lassen. Ein guter Schutz hält bis zu 90 Prozent der Sonneneinstrahlung ab, die sonst durch Fenster, Balkon- und Terrassentüren ins Haus gelangen würde.

Dach: Nicht nur die Hitze kann dem Haus im Sommer zu schaffen machen. Plötzliche Gewitter, Starkregen oder Sturm sind Stress für die Haushülle. Daher sollte die Dachbedeckung regelmäßig überprüft werden. An älteren Dächern fehlen oft Sturmklammern, die die Dachziegel festhalten. Werden diese weggeweht, ist das auch eine Gefahr für Passanten.

Begrünung: Viele Eigenheimbesitzer haben sich Fetthenne & Co. aufs Dach gesetzt oder lassen Blauregen vor der Fassade ranken. Solch grüne Schutzmäntel wandeln pro Quadratmeter 300 Gramm Kohlendioxid in Sauerstoff um. Sie filtern Schadstoffe aus der Luft, sorgen für bessere Dämmung und mehr Witterungsschutz und senken zudem die Energiekosten. Eine Investition, die auch für Eigentümergemeinschaften eine Überlegung wert ist.

Kühlung: Kühlen verbraucht mehr Energie als Heizen. Läuft im Sommer die Klimaanlage, kann man sich den energieeffizienten Heizkessel sparen. Experten empfehlen daher einen Mix umweltfreundlicher Maßnahmen aus Dämmung, Sonnenschutz sowie Dach- oder Fassadenbegrünung. Nicht zu vergessen das alte Prinzip: tagsüber Fenster schließen, nachts weit öffnen und lüften.

Finanzieren lassen sich einige Maßnahmen mithilfe des KfW-Programms „Energetisch sanieren“. Für Summen bis zu 30 000 Euro bieten die Bausparkassen so genannte Blankodarlehen an, für die sie auf eine Eintragung im Grundbuch verzichten. Unter www.kfw.de und www.bausparkassen.de sind Details zu finden. be.p/Gabi Stephan