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Tag des Friedhofs

Viele Informationen vor der Trauerhalle

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Ein Steinmetz zeigt beim „Tag des Friedhofs“, wie er arbeitet. Auch Stadtführer Hinrich Siedenschnur (M.) schautzu. Archiv-Fotos(2): now

„Leben, Lachen, Freude“

Beim „Tag des Friedhofs“ führt Hinrich Siedenschnur Interessierte zu GräbernWismarer Persönlichkeiten

Wismar – Unter dem Motto „Der Friedhof: Leben-Lachen-Freude“ wird am Sonnabend, 15. September, in Wismar zum „Tag des Friedhofs“ eingeladen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Der stellvertretende Bürgermeister der Hansestadt, Senator Michael Berkhahn, will die traditionelle Veranstaltung um 14 Uhr auf dem Vorplatz der Trauerhalle auf dem Ostfriedhof eröffnen.

Eine ökumenische Andacht in der Trauerhalle leitet Pastor Thorsten Markert von der evangelisch- lutherischen St. Marien/St. Georgen-Gemeinde. Vor der Halle stellen unter anderem die Friedhofsverwaltung, ein Bestatter, ein Steinmetz, zwei Friedhofsgärtner und ein Trauerredner ihre Arbeiten vor. Dazu präsentieren sich die Kirchengemeinde St. Marien/ St. Georgen, der Seniorenbeirat, der Pflegestützpunkt Nordwestmecklenburg, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Verein zur Förderung der Friedhofskultur in Wismar und eventuell auch der Ökumenische Hospizdienst Schwerin-Nordwestmecklenburg, der am 7. September 20-jähriges Bestehen gefeiert hat. Sie alle wollen auch zeigen, dass der Friedhof mehr ist als nur ein Ort der Trauer und des Abschiednehmens.

Friedhofskultur in Wismar und eventuell auch der Ökumenische Hospizdienst Schwerin-Nordwestmecklenburg, der am 7. September 20-jähriges Bestehen gefeiert hat. Sie alle wollen auch zeigen, dass der Friedhof mehr ist als nur ein Ort der Trauer und des Abschiednehmens. Friedhofsverwalterin Grit Schaller-Uhl verspricht „Zeit für Plaudereien, individuelle Beratungen und Beköstigungen“. Für Live-Musik sorgt am „Tag des Friedhofs“ die Big Band der Kreismusikschule „Carl Orff“.

Unklar ist noch, ob auch die Schwarze Witwe erscheint und mit den Friedhofsbesuchern spricht. In diese Rolle schlüpft Kunsthistorikerin Dr. Anja Kretschmer, Vorsitzende des Wismarer Friedhofsvereins, bei ihren „Friedhofsgeflüster“-Führungen.

Um 15.45 Uhr bittet Hinrich Siedenschnur zu einem Spaziergang über den denkmalgeschützten Friedhof. Der Stadtführer will Gräber von Wismarer Persönlichkeiten zeigen. Interessierte treffen sich vor der Trauerhalle. Siedenschnur stiftete für den Ostund den Westfriedhof bereits mehrere Info-Stelen. Die etwa 1,20 Meter hohen Tafeln, es gibt nun insgesamt 36, stehen vor Gräbern Prominenter. Außerdem bezahlte Siedenschnur kleinere Hinweistafeln, die an Grabkapellen angebracht sind. Ein Plus für alle Geschichtsinteressierten. In diesem Jahr, so Grit Schaller-Uhl, finanzierte Hinrich Siedenschnur, dem der Friedhof sehr am Herzen liegt, drei Sitzbänke. Zwei stehen am Baumfeld 11, eine am ehemaligen Leichenwärterhaus. now

„Leben, Lachen, Freude“

Friedhof: Ort der Stille und Erinnerung, aber auch der Begegnungen und Gesprächeund ein Ort, um Mut zu fassen und Hoffnung zu schöpfen

Viele Informationen vor der Trauerhalle-2
Dr. Anja Kretschmer vom Wismarer Friedhofsverein lässt gemeinsam mit Kindern Seifenblasen über Gräber schweben. Die hauchdünnen Bläschen, die bunt schimmern und schnell zerplatzen, sind „ein Zeichen für die Vergänglichkeit“.

Ins Leben gerufen wurde der „Tag des Friedhofs“ 2001 vom Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) im Zentralverband Gartenbau gemeinsam mit den bundesweit tätigen Friedhofsgärtnern, Steinmetzen, Bestattern, Floristen, den Städten und Kommunen sowie Religionsgemeinschaften und Vereinen. Seitdem haben sie diesen Aktionstag zu einer vielbeachteten Veranstaltung gemacht. Jeweils am dritten Septemberwochenende besuchen so tausende Menschen die Aktionen.

Der diesjährige Tag des Friedhofs findet unter dem Motto „Der Friedhof: Leben-Lachen-Freude“ statt. Erst zum „Tag des Friedhofs“ 2020 wird es wieder ein neues Motto geben.

Friedhöfe sind Orte der Begegnung, der Stille und Erinnerung. Aber auf ihnen finden auch Begegnungen und Gespräche statt. Hier wird neu Mut gefasst und Hoffnung geschöpft und ja, auch gelacht und sich an Schönes erinnert. Auf vielen Friedhöfen finden auch Veranstaltungen statt oder sie werden als außerschulische Lernorte von Schülerinnen und Schülern erkundet. Friedhöfe haben einen unschätzbaren Wert für Tiere, Pflanzen und Menschen. Der „Tag des Friedhofs“ soll auf diese Vielfältigkeit hinweisen. Dazu finden unter dem neuen Motto Projekte statt, die sich mit Bestattung, Tod und Trauer befassen. Andererseits werden fröhliche Kinderaktionen, Konzerte und Lesungen durchgeführt, denn es soll deutlich werden, dass ein Friedhof immer aufgesucht werden kann, wenn man sich vom stressigen Alltag erholen, eine ruhige Mittagspause verbringen oder einfach die Schönheit und die Ruhe des Ortes genießen möchte. Das Ziel des diesjährigen Mottos ist, dass ältere Generationen und auch deren Kinder und Enkelkinder den Friedhof als schöne Begräbnis- und Erinnerungsstätte kennenlernen, wahrnehmen und besuchen.

Der „Tag des Friedhofs“ am dritten September-Wochenende bietet ein breitgefächertes Programm an vielen Orten Deutschlands. Führungen zu historischen Grabstätten, Ausstellungen modern gestalteter Mustergräber, Filme und Lesungen, Vorträge und Mitmachaktionen: Die Besucher beim bundesweiten „Tag des Friedhofs“ erwartet jedes Jahr ein breitgefächertes Programm. PM/now