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Unternehmer bewahren hanseatisch-kühlen Kopf

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fotos: Pixelio/Thorsten Runge, Christine Borgwald, Joachim Kloock, FSN

Das Klima in der gewerblichen Wirtschaft im Bezirk der Industrie- und Handelskammer zu Rostock (IHK) ist weiter von sehr guten Geschäften geprägt, wenngleich sich die Spitzenergebnisse einer aktuellen Umfrage nach unten korrigieren. Die hohen Erwartungen der letzten Prognose haben sich nicht erfüllt, die Umfrageergebnisse für den IHK-Bezirk entsprechen aber dem bundesweiten Trend, nach dem Geschäftslage wie auch Erwartungen an künftige Geschäfte von den Unternehmen weniger positiv als zuletzt bewertet werden. Der Konjunkturumfrage liegen 150 Unternehmensantworten aus den Wirtschaftszweigen Industrie, Bau, Verkehr, Handel, Dienstleistungen und Gastgewerbe zugrunde.„Die Unternehmer im Bezirk der IHK zu Rostock bewahren, nach den historisch herausragenden Ergebnissen zu Jahresbeginn, ihren hanseatisch-kühlen Kopf und verfallen derzeit nicht weiter in Euphorie. Anhaltend florierende Geschäfte sind besser als eine Überhitzung der Konjunktur. Zudem sieht es so aus, dass die Unternehmen absehbare wirtschaftsrelevante Vorhaben der Bundesregierung wie auch eine von außen hereingetragene Verunsicherung durch offene handelspolitische Konflikte in ihre Einschätzungen „eingepreist“ haben“, kommentiert Jens Rademacher, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Rostock, die Resultate der IHK-Konjunkturumfrage.Die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen stellt sich branchenübergreifend positiv dar. Über alle Wirtschaftsbereiche schätzen knapp 51 Prozent der Betriebe die eigene Situation als „gut“ ein. Lediglich elf Prozent konstatieren schlechte Geschäfte. Während in vielen Branchen keine weitere Verbesserung der bereits sehr guten Lage festzustellen ist, können die Industrie und das Baugewerbe auf besonders gute Werte verweisen. Keiner der befragten Baubetriebe und nur drei Prozent der Industriebetriebe schätzen die eigene Lage negativ ein. Acht von zehn Umfrageteilnehmern aus der Bauwirtschaft melden gute Geschäfte. Ein Spitzenwert, der bislang erst einmal erreicht wurde (Herbst 2016).Befragt nach den Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate offenbart sich die weiterhin überwiegende Zuversicht der Firmen. Gleichwohl stellen sich die Erwartungen über alle Wirtschaftszweige „geerdeter“ dar. Gingen im Januar noch 22 Prozent der Unternehmen von einer weiteren Verbesserung und nur neun Prozent von einer Verschlechterung ihrer Lage aus, so reduziert sich dieses Verhältnis aktuell: 17 Prozent gehen von einer positiven Entwicklung aus und 12 Prozent erwarten schlechtere Geschäfte. Leicht zugenommen haben die Sorgen der befragten Unternehmen hinsichtlich der Entwicklung der Arbeitskosten. Allerdings stellen auch in dieser Umfrage die Probleme bei der Gewinnung von Fachkräften die größte Sorge der Betriebe dar. Die wieder etwas vorsichtigeren Zukunftseinschätzungen der Unternehmen wirken sich nur teilweise auf die Investitionsabsichten aus. Der Anteil der Unternehmen, die in den kommenden zwölf Monaten mehr investieren wollen, bleibt nahezu stabil bei 27 Prozent. Das Thema Kapazitätserweiterung hat bei den Unternehmen als Investitionsmotiv verstärkt an Bedeutung gewonnen. Fast vier von zehn investierenden Unternehmen wollen ihr Produktionspotenzial auf diesem Weg erhöhen. Unterstützt werden die Investitionspläne von einem nach wie vor sehr guten Finanzierungsumfeld. Die Unternehmen berichten über leicht verbesserte Konditionen ihrer Kreditinstitute.Die Beschäftigungspläne der Unternehmen bleiben deutlich positiv und erheblich über dem langjährigen Mittel. Keine Branche will in den kommenden Monaten auf Personalaufstockungen verzichten. Problem: Die Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter wird in vielen Branchen durch den bestehenden Fachkräftemangel eingeschränkt. Für fast zwei Drittel aller Unternehmen im IHK-Bezirk Rostock stellt der Fachkräfteengpass bereits ein Risiko für die Geschäftstätigkeit dar. IHK

Rostock, Güstrow und Bad Doberan