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ZOO Magazin

Die Fischotter sind zurück im Rostocker Zoo

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Die beiden Fischotter „Ivan“ und „Milas“ sind Vater und Sohn und fühlen sich auf der neuen Otteranlage im Rostocker Zoo sehr wohl. „Milas’“ Bruder „Miwan“ ist mittlerweile ebenfalls nach Rostock umgezogen. Fotos (2): Zoo Rostock / Joachim Kloock

Auch in MV auf Beutezug

Ein weiteres ambitioniertes Sanierungsvorhaben im Rostocker Zoo ist vollendet. Nach der umfassenden Modernisierung des Ottergeheges haben die ersten beiden Europäischen Fischotter aus Schweden ihr neues Quartier bezogen. „Bei den beiden Tieren, die am 21. April aus dem schwedischen Tierpark in Lycksele in den Zoo Rostock kamen, handelt es sich um das am 15. Oktober 2016 im Zoo Novosibirsk geborene Männchen „Ivan“ und seinen Sohn, den am 4. Juni 2020 in Lycksele geborenen „Milas“, informierte Zookuratorin Antje Angeli. Etwas später zog auch „Milas’“ Bruder „Miwan“ nach Rostock. Er hatte sich im Vorfeld des ersten Transportes so gut auf seiner heimatlichen Anlage versteckt, dass dafür nun ein zweiter Anlauf notwendig wird.

Neue Otteranlage mit kleinem Wasserfall ist eröffnet

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Verspielt und immer hungrig: „Ivan“ und „Milas“ haben ihr neues Zuhause inzwischen voll in Besitz genommen.

Bereits im April wurde die grundsanierte Anlage im Zoo Rostock offiziell mit den Tierpaten und dem Maskottchen Otter Oscar von der Warnowquerung GmbH & Co. KG eingeweiht. Das Unternehmen ist seit vielen Jahren offizieller Bronzepartner im Natur- und Artenschutz und somit aktiver Unterstützer des Rostocker Zoos.

„Wir sind sehr glücklich über die Rückkehr unserer Patentiere und freuen uns, dass diese stark gefährdeten Tiere nun wieder im Zoo zu sehen sind“, sagte die Geschäftsführerin der Warnowquerung, Jacqueline Zintler, anlässlich der Eröffnung der Anlage. „Das neue Gehege bietet einen sehr guten Einblick in die natürliche Lebensweise der geschickten Fischräuber, die auch in unserer Nachbarschaft an der Warnow leben.“

Seit dem Sommer 2003 gehören die Eurasischen Fischotter (Lutra lutra) zum Tierbestand des Rostocker Zoos. Die ersten Otter auf der Anlage waren die im Zoo Bern in der Schweiz geborenen Wurfgeschwister Anja, Antje und Anton. Nachdem das letzte der drei Tiere im April 2020 im Alter von fast 15 Jahren verstorben ist, wurde die grundlegende Sanierung des Geheges geplant.

„Allen beteiligten Unternehmen gilt ein großer Dank, die dieses Projekt binnen kürzester Zeit und trotz teils schwieriger Wetterbedingungen termintreu umgesetzt haben“, betonte Zoodirektor Udo Nagel.

„Alle Wasserbecken wurden vollständig saniert und die Struktur des Bachlaufs verändert sowie ein kleiner Wasserfall integriert. Die Gehegegestaltung wurde überarbeitet, so dass nun die Grotte von Besucherinnen und Besuchern besser wahrgenommen werden kann. Die Arbeitsbedingungen für Reinigungsarbeiten in den Becken wurden für die Tierpflegerinnen und Tierpfleger verbessert. Insgesamt hat der Zoo rund 280 000 Euro investiert“, so Direktor Nagel.

Auch in MV auf Beutezug

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Foto: Fotolia / Eric Isselée

Der Eurasische Fischotter ist eine von weltweit 13 Otterarten und nach dem Dachs der zweitgrößte heimische Vertreter der Marder in Mitteleuropa. Er kommt in nahezu ganz Europa vor. Ursprünglich flächendeckend teilt sich die stark reduzierte Population heute in eine östliche in Tschechien, Deutschland und Österreich und eine westliche in Portugal, Spanien und Westfrankreich auf. Fischotter besiedeln sowohl stehende als auch fließende Gewässer, die einen dichten Uferbewuchs aufweisen. In MV ist der Fischotter unter anderem im Naturschutzgebiet Ramper Moor, im Warnowtal bei Karnin oder auch an der Warnow zu finden.