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Rasenpflege im Herbst – so werden Grünflächen winterfest

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Fotos: Archiv/Fotolia

Buntes Laub in den Beeten

RÜGEN. Jetzt zum Herbst ist die letzte Rasendüngung fällig. Auch wenn in manch altgedienter Fachliteratur vor der Düngung im Herbst gewarnt wird, da sie angeblich die Blattzellen weich werden lässt, gilt dies für die heutigen, hochwertigen Rasenmischungen längst nicht mehr. Im Gegenteil: Sie brauchen genügend Nahrung, wenn sie die kalte Jahreszeit gesund überstehen sollen.Darum ist es besonders wichtig, den Rasen vor dem Winter noch einmal gut zu füttern, wissen Experten. Als Faustregel gilt: Je satter der Rasen in die Ruhephase geht, umso grüner und gesünder „wacht“ er im Frühjahr wieder auf. Die Herbstdüngung beugt Mangelerscheinungen wie etwa Pilzerkrankungen vor und sollte bis spätestens Ende Oktober erfolgen.


Doch nicht nur jetzt vor dem Winterschlaf, sondern auch während des gesamten Gartenjahrs ist regelmäßiges Düngen das A & O für einen dichten, gesunden Rasen.
  

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Was gibt es sonst noch bei der herbstlichen Rasenpflege zu beachten? Zum Beispiel den letzten Mähgang: Er ist dann fällig, wenn der Rasen aufhört zu wachsen – meist gegen Ende Oktober. Dabei ist es wichtig, dass die gewohnte Schnitthöhe beibehalten wird – sprich er sollte weder höher noch tiefer geschnitten werden als sonst. Und damit der Rasen auch in der dunklen Jahreszeit genug Licht bekommt, ist es darüber hinaus wichtig, regelmäßig herunter gefallenes Laub abzusammeln.

Bleibt das Laub auf dem Rasen liegen, bekommt der Rasen kein Licht und wird gelb und anfällig für Pilzinfektionen – insbesondere wenn er im Winter zusätzlich unter einer Schneedecke liegt.

Buntes Laub in den Beeten

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Foto: magele-picture – stock.adobe.com

RÜGEN. Jahr für Jahr bietet das Herbstlaub an den Bäumen ein wunderschönes Naturschauspiel. Für Gartenbesitzer bedeutet es aber auch etwas Arbeit – und liefert ihnen gleichzeitig das Material, um die Beete gut durch den Winter zu bringen. Beeren und Früchte reifen und die Blätter verfärben sich in wärmstes Rot, Orange und Gelb. Bald fallen sie von den Bäumen und bedecken als buntes Laub den Boden.

Für viele Kinder ein Spaß – aber was bedeutet es für die Natur und die Gärten? Mancher Hobbygärtner stöhnt unter der Menge, die schon ein einzelner Baum abwirft. Andere lassen die Blätter einfach liegen und stören sich nicht weiter daran. Aber was ist eigentlich richtig und wichtig?

In den Beeten bietet eine Schicht aus Blättern den Pflanzen und Tieren Schutz vor Kälte. Zudem verrottet sie langsam und gibt dabei Nährstoffe an den Boden ab. Um diesen Vorgang etwas zu beschleunigen, kann man das abgestorbene Pflanzenmaterial leicht in die oberen Bodenschichten einharken und einarbeiten. Außerdem sieht es so für manchen ordnungsliebenden Gärtner vielleicht auch besser aus.

Richtig penibel sollte man dagegen beim Rasen sein. Dort würde eine Schicht aus Blättern die zarten Halme zerdrücken und ihnen das Licht nehmen. Die Folge wären Pilzerkrankungen und kahle Stellen. Hier heißt es also: regelmäßig harken. Viele greifen da bequem zum Laubsauger, allerdings erwischt man damit auch unzählige nützliche Kleinlebewesen und stört so das Gleichgewicht im Boden. Laubbläser wiederum pusten mit den Blättern auch Sporen und Unrat in die Luft – ein Gesundheitsrisiko für den Benutzer und seine Umgebung. Etwas schonender und trotzdem einfach ist der Einsatz eines Rasenmähers, dabei werden die Blätter auch gleich zerkleinert. Am besten ist und bleibt aber die gute alte Handarbeit mit der Harke: Das dauert nicht viel länger, und man hat gleichzeitig etwas Bewegung. In jedem Fall leistet das aufgesammelte Laub später als Mulch in den Beeten gute Dienste.

Aber es gibt auch Ausnahmen: Befallene Blätter, zum Beispiel mit Pilzoder Viruserkrankungen oder mit starkem Schädlingsbefall, sollte man einsammeln und im Restmüll entsorgen, damit sich die Erreger nicht weiter ausbreiten können. Ein Tipp: Achten Sie immer auf Flecken in untypischen Farben, zum Beispiel schwarzen Rußtau, und auf verkrumpelte, verformte Blätter. Auch abgefallene Früchte und Beeren sollten Sie besser einsammeln, damit keine Schädlinge darin überwintern. Problematisch sind außerdem die Blätter von Eiche oder Walnuss, da sie sich wegen ihres hohen Gerbsäureanteils nur sehr langsam zersetzen. Sie gehören daher auch nicht auf den Kompost. Stattdessen kann man diese Blätter als Mulch für Rhododendren und andere Moorbeetpflanzen verwenden, die sich über einen sauren Boden freuen.

Übrigens, macht sich hübsches Herbstlaub auch gut in Töpfen oder Gestecken

Spätblüher, Bienenweide, Herbstdeko!

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Die Besenheide Calluna vulgaris ist die „Blume des Jahres“. Foto: Archiv/Friedrich J. Flint

RÜGEN. Die Besenheide Calluna vulgaris ist die „Blume des Jahres“. Sie ist Teil einer ganzen Gattung, die für Gärtner und Insekten im Herbst einiges zu bieten hat.

Im Sommer sind Gärten und Natur voller Blüten. Im Herbst kommt dann für die meisten Pflanzen die Zeit der Reife – die Hauptblüte ist vorbei. Das heißt aber nicht, dass auch in der Insektenwelt schon Ruhe einkehrt: Bienen, Hummeln und Schmetterlinge suchen nach wie vor Nahrung, finden sie aber immer weniger. Gärtner können da in ihrem kleinen Flecken Natur helfend eingreifen. Mit den beliebten Heidegewächsen bieten sie nützlichen Insekten auch in der zweiten Jahreshälfte eine bunt gedeckte Tafel – und im Garten oder auf dem Balkon sehen die Blüten auch noch richtig gut aus. 1000 gute Gründe, sich die Gattung Ericaceae einmal genauer anzuschauen.

Ein einheimischer Klassiker

Der heimische Klassiker ist die Besenheide „Calluna vulgaris“. Sie blüht von August bis November, ist frostverträglich und langlebig. Ausgepflanzt braucht sie sandige, leicht saure Böden, für eine Saison im Topf reicht dagegen die normale Blumenerde. Im Herbst bietet die Besenheide viel Nektar für Bienen. So sind die Heidelandschaften in Norddeutschland bekannt für ihre Imkereierzeugnisse: Heidehonig schmeckt besonders kräftig und würzig. Insgesamt also kein Wunder, dass diese schöne und nützliche Pflanze zur „Blume des Jahres 2019“ gewählt wurde. Eine gezüchtete Sonderform der Besenheide ist die beliebte Knospenheide: Die Blüten bleiben geschlossen an den Zweigen haften und verblühen nicht. Damit sieht die Pflanze lange gut aus und bringt auch bei Schnee und Eis Farbe in den Garten – Insekten finden hier allerdings leider keine Nahrung.

Bei Balkongärtnern wie Insekten im Herbst gleichermaßen gefragt ist die Glockenheide (Erica gracilis). Sie blüht vom Herbst bis in den Winter hinein – nach den ersten stärkeren Frösten ist die Pracht jedoch vorbei, denn die aus Südafrika stammende Erica-Art ist in unseren Breiten nur einjährig und übersteht den Winter draußen nicht. Zum Auspflanzen ist sie also weniger geeignet.

Bei uns heimisch, allerdings eher in Gebirgslagen, ist die Schnee-Heide (Erica carnea). Als Höhenbewohnerin ist sie extrem frosthart. Erste bunte Knospen zeigt sie bereits im späten Herbst, blüht aber erst ab Dezember und wird damit im Frühjahr eine wichtige Futterquelle. Das gilt auch für eine Kreuzung aus Schneeheide und irischer Heide, die englische Heide (Erica x darleyensis). Sie blüht etwas früher, länger und zudem besonders blütenreich und ist damit eine besonders beliebte Sorte für Haus und Garten. Andere Arten wie die Moorheide (Erica tetralix), die ebenfalls oft Glockenheide genannt wird, oder die Baumheide (Erica arborea) blühen im erst im Frühjahr und Sommer.

Die beste Pflanzzeit für alle Heidesorten ist übrigens der Herbst – ein guter Grund, den Garten jetzt erblühen zu lassen.