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Wirtschaftsmagazin

Kreuzfahrttourismus wird umweltfreundlicher

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Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling, Aida-Präsident Felix Eichhorn, Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Rostock-Port-Geschäftsführer Jens-Aurel Scharner haben eine Absichtserklärung für eine Landstromanbindung für Warnemünde unterzeichnet. FOTO: OVE ARSCHOLL

3. Russlandtag: Vereinbarungen stehen

Rostock. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, der Oberbürgermeister der Hanse- und Universitätsstadt Rostock Roland Methling, der Präsident von AIDA Cruises Felix Eichhorn und der Geschäftsführer von Rostock Port Jens A. Scharner haben in Rostock-Warnemünde eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Förderung einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Kreuzschifffahrt am Standort Rostock unterzeichnet. Kernpunkt der Vereinbarung ist der Aufbau einer Landstromanlage in Rostock-Warnemünde bis zum Jahr 2020.„Der Kreuzfahrttourismus ist für Mecklenburg-Vorpommern von besonderer Bedeutung. Wir sind stolz darauf, dass so viele Schiffe unser Land anlaufen und Warnemünde heute der wichtigste Anlaufpunkt für Kreuzfahrtschiffe in Deutschland ist. Und wir freuen uns sehr darüber, dass mit AIDA Cruises eines der wichtigsten Unternehmen der Branche hier in Rostock seinen Sitz hat und für Arbeitsplätze sorgt“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei der Unterzeichnung. „Wir unterzeichnen eine Erklärung darüber, dass die Kreuzfahrtschiffe im Rostocker Hafen in Zukunft mit Landstrom versorgt werden können. Ich bin sicher: Das ist ein guter Schritt. Das wird zu noch mehr Akzeptanz hier in der Stadt, vor allem in Warnemünde führen. Und es ist ein wichtiger Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Kreuzfahrttourismus.“

Landstromanlage entsteht in Rostock-Warnemünde bis 2020

„Mit unserer „Green Cruising“- Strategie investieren wir Milliarden von Euro in einen zukunftsfähigen Kreuzfahrtmarkt – sowohl im Bereich nachhaltiger Antriebstechnologien wie der Nutzung von LNG oder Landstrom, als auch beim Umweltmanagement an Bord. Die Partnerschaft, die wir heute besiegelt haben, ist ein wichtiger Meilenstein für die Weiterentwicklung eines nachhaltigen Kreuzfahrttourismus in Mecklenburg-Vorpommern und für AIDA ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zu einer emissionsfreien Kreuzfahrt. Gemeinsam werden wir unsere langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern und der Stadt Rostock weiter ausbauen und ein wichtiges Signal setzen, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa“, sagte Felix Eichhorn, President AIDA Cruises.

„Die Schifffahrt muss ökologisch nachhaltiger werden. Rostock ist gut beraten, als wichtigster deutscher Ostseekreuzfahrthafen und Reedereien-Sitz moderne Maßstäbe mitzubestimmen. Diese Spitzenposition lässt sich nur ausbauen, wenn wir uns noch stärker ökologischer Themen annehmen. Außerdem wird ein Landstromanschluss wesentlich zur Akzeptanz der Kreuzschifffahrt auch an Land beitragen“, erklärte Oberbürgermeister Methling. „Insofern danke ich allen Beteiligten für ihre Initiative und Kooperation und hoffe, dass wir dieses Projekt schnell umsetzen können“

„Rostock Port ist überzeugt, dass mit der Investition in eine Landstromanlage in Rostock-Warnmünde die Immissionen von Stickoxiden und Feinpartikeln während der Hafenliegezeit der Kreuzfahrtschiffe weiter deutlich reduziert werden können. Wir danken dem Land Mecklenburg-Vorpommern, der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, dem zukünftigen Nutzer und Impulsgeber AIDA Cruises und dem Ortsbeirat Warnemünde für die Unterstützung und Förderung umweltverträglicher und nachhaltiger Schifffahrt an einem der schönsten Kreuzschifffahrtsstandorte in der Ostsee“, sagte Jens A. Scharner, Geschäftsführer der Rostock Port GmbH.

3. Russlandtag: Vereinbarungen stehen

Glawe: Intensive Bemühungen tragen Früchte

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Der 3. Russlandtag fand am 17. Oktober in der Rostocker Stadthalle statt.                            FOTO: THOMAS HÄNTZSCHEL

Rostock. Áuf dem 3. Russlandtag in Rostock sind Kooperationsvereinbarungen zwischen Unternehmen, Institutionen, Hochschulen und Verbänden aus Mecklenburg-Vorpommern und Russland unterschrieben worden. Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) begrüßte die Unterzeichnung der Vereinbarungen: „Unsere intensiven Bemühungen tragen Früchte. Es werden durch die Vereinbarungen die Voraussetzungen für eine verstärkte Zusammenarbeit mit den russischen Partnern ermöglicht. Im Mittelpunkt stehen unter anderem der maritime Anlagenbau, Medizintechnik sowie Luftfahrttechnik..

Wirtschaftsminister Glawe ist auf drei Vereinbarungen, die vor allem von wirtschaftlicher Bedeutung sind, eingegangen. „Wir wollen wissenschaftliche Kooperationen und wirtschaftsnahe Forschungsprojekte weiter ausbauen. Für uns ist wichtig, dass zukünftig Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommernihre Wettbewerbsfähigkeit durch technische und technologische Alleinstellungsmerkmale verbessern können. Damit sollen im Land zukunftsorientierte Arbeitsplätze gesichert und geschaffen werden", so Glawe.

Maritimer Anlagenbau

Zwischen der Fraunhofer Gesellschaft (Rostock) und dem Zentralen Forschungsinstitut für Eisenhüttenkunde I.P. Barnin (Moskau) wurde eine Vereinbarung unterschrieben, bei der es um den Ausbau gegenseitiger russisch-deutscher Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zum gegenseitigen Nutzen im Bereich des maritimen Anlagenbaus geht. Von Interesse sind beispielsweise Forschungsschwerpunkte bei der Untersuchung und dem Einsatz schwingungsdämpfender Stähle im Schiffbau und in der Windenergietechnik sowie die Entwicklung von Stählen für den Einsatz von Hochleistungsschweißverfahren mit entsprechender Produktivitätssteigerung im Stahlbau.

Medizintechnik

Eine weitere Kooperationsvereinbarung ist auf dem Gebiet der Medizintechnik zwischen dem Kompetenzzentrum Medizintechnik IIB e.V. (Rostock) und dem Zentralen Forschungsinstitut für Eisenhüttenkunde I.P. Barnin (Moskau) unterzeichnet worden. Forschungsschwerpunkte sollen hierbei unter anderem die Entwicklung und Testung synthetischer Werkstoffe als Biomaterialien sowie Applikationsuntersuchungen an Halbzeugen für die Herstellung von Stents- und Herzklappen werden.

Luftfahrttechnik

Eine Kooperationsvereinbarung ist zwischen der Firma Luratec AG aus Rostock und der russischen Technologiefirma VR Technologies (Moskau) unterzeichnet worden. Dabei steht die gemeinsame Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Luftfahrttechnik u.a. im Fokus.

„Russland ist ein wichtiges wirtschaftliches Zielland für Mecklenburg-Vorpommern, auch wenn die politische Situation die Möglichkeiten eines wirtschaftlichen Austausches nicht einfacher macht. Es geht auch darum, den gegenseitigen Marktzugang aufrecht zu erhalten. Das bleibt eine Herausforderung. Wirtschaftliche und wissenschaftliche Kooperationen sind ein hervorragendes Instrument um in Verbindung zu bleiben und für eine gemeinsame positive Zukunft zu arbeiten. Das sichert und schafft auch Jobs für die Partner der Zusammenarbeit. Es mussgelingen, die Türen zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Russland offen zu halten. Das ist am Ende einfacher als einmal verschlossene Türen wieder zu öffnen."

„Rostock, Russia, Research“

Interdisziplinäres Symposium an der Universität Rostock

Rostock. Ergänzend zum 3. Russlandtag richtete die Universität Rostock am 17. und 18. Oktober ein wissenschaftliches Symposium aus. Ziel war es, den bilateralen Austausch von Studierenden bis hin zu Wissenschaftlern zu intensivieren. Daran anknüpfend sollten gemeinsame Schwerpunkte in der Lehre und Forschung etabliert werden, die sich besonders eignen, die wissenschaftliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der beiden großen Ostseeanrainerstaaten voranzubringen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen sechs Themenfelder: Schiffbau, Regionen und Regionalismus im Ostseeraum, Energietechnik, Anbau und Nutzung von Biomasse, Aquaponik sowie Wirtschaftsinformatik.

Anliegen der beiden Organisatoren, Rektor Professor Wolfgang Schareck und Politikwissenschaftlerin Dr. Ludmila Lutz-Auras, ist es, die Zusammenarbeit mit der Russländischen Föderation in den Bereichen Forschung und Lehre sowie beim wissenschaftlichen Austausch zu stärken. Eingeladen wurden Vertreter der Saint-Petersburg National Research University for IT, Mechanics and Optics, der Saint-Petersburg State University of Economics, der Kaliningrad State Technical University, der Kazan State Power Engineering University und der Saint-Petersburg State Agrarian University/Pushkin.

„Anders als in der Politik ist insbesondere die Wissenschaft ähnlich wie Kunst und Sport grenzenlos. Diese Freiheit ermöglicht uns die Verbesserung bestehender Kontakte, aber auch den Aufbau neuer Beziehungen. Für die Region des Ostseeraums den wissenschaftlichen Austausch in Forschung und Lehre, aber auch im Transfer in die Wirtschaft und Gesellschaft hinein zu optimieren, muss unser wichtiges Ziel sein und bleiben. Dieses Symposium stellt auf dem Weg dorthin ein wertvolles Element dar", unterstreicht Professor Schareck.

Dr. Ludmila Lutz-Auras, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des am 18. September 2018 durch den Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern a.D. Erwin Sellering gegründeten Vereins „Deutsch-russische Partnerschaft e.V.“ ergänzt: „Das interdisziplinäre Russlandsymposium bietet einet fantastische Gelegenheit für den Beginn oder auch die Fortsetzung des bilateralen Dialogs zwischen den Rostockern Wissenschaftlern und den Kollegen aus der Russländischen Föderation. Selbstverständlich besteht eins der Hauptziele darin, einen regen Austausch für die Studierenden sowie den akademischen Nachwuchs auszubauen und diesen noch stärker zu fördern."