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800 Jahre Schönberg

Konzerte in zwei Büchereien

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Der KUK-Vorsitzende Uwe Kylau und Johanna Birnbaum in der Schönberger Bücherei. Fotos: Dirk Hoffmann (2)

Wir wollten die Musik in den Ort holen“, erklärt Uwe Kylau, Vorsitzender des Schönberger Vereins für Kommunikation, Umwelt und Kultur. Das liegt 20 Jahre zurück, als er und andere Bürger diesen Verein mit eben diesem Anspruch und Ziel ins Leben riefen. Konzerte wie in Lübeck und anderen Orten wollte man auch in der Maurinestadt haben.Ein Anfang, der alles andere als leicht war, wie Kylau rückblickend erzählt. Da brachte sich der Verein in das seit 1997 alle zwei Jahre stattfindende Stadtfest mit ein, als dort Bands spielten und es gelang, 2000 und 2001 der ehemaligen Freilichtbühne zumindest kurzzeitig wieder neues Leben einzuhauchen. Ein Konzert war gut besucht, ein anderes fiel dem Regen zum Opfer. Ja, das Flair dort war schon einzigartig und besonders. Jedoch der Aufwand für die jahrelang unbeachtete und marode Freilichtbühne war einfach zu groß. Auch war man gegen Regen nicht geschützt, so dass man letztlich Abstand davon nehmen musste, hier Veranstaltungen durchzuführen. Das Ziel, die Musik nach Schönberg zu holen, hatten die KUK-Mitglieder deshalb aber nicht aus den Augen verloren. Lange sollte es nicht dauern, dann hatte man auch eine Räumlichkeit, wo es zumindest in kleinerem Rahmen Auftrittsmöglichkeiten gab. Es war die Bücherei, damals noch in der Dassower Straße, die der Verein als Träger übernahm. Die Stadt war auf KUK zugegangen, nachdem die Bücherei einige Jahre geschlossen hatte. Das erwies sich als Glücksgriff, wie sich schon bald herausstellte. Die Menschen aus Schönberg und der Umgebung hatten jetzt wieder die Möglichkeit, Bücher und auch andere Medien auszuleihen. Außerdem wurde die Bücherei zu einem Ort, an dem auch regelmäßig Musikveranstaltungen stattfanden. Der Berliner Lukas Meister war zum Beispiel des Öfteren da, so Kylau. Aber auch einheimische Bands wie die aus dem Klützer Winkel kommenden Reuters Fritzen wussten das Publikum zu begeistern. Und auch der Piano Man Klaus Porath kam gut an.

Verein für Kommunikation, Umwelt und Kultur engagiert sich in SCHÖNBERG und Selmsdorf

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Andrea Scheibner, Leiterin der Bibliothek in Selmsdorf.

Uwe Kylau, selbst ein leidenschaftlicher Musik-Fan, gelang es in der Folgezeit häufig, Musiker von besonderem Format nach Schönberg zu holen.

KUK blickte auch über den Tellerrand hinaus, wollte die Leute aus der Umgebung noch mehr mit einbinden. Als sich die Gelegenheit ergab, die Bücherei in Selmsdorf ebenfalls in Trägerschaft zu übernehmen, musste deshalb auch nicht lange überlegt werden. Seitdem gibt es einen regen Austausch der Büchereien untereinander, der den Einwohnern beider Gemeinden zugute kommt. Wenn sie zum Beispiel ein Buch mal in Schönberg nicht gleich ausleihen können, weil es dort nicht vorrätig ist, ist das vielleicht in Selmsdorf möglich. Das läuft alles sehr unkompliziert ab. Kylau ist sichtlich zufrieden, wie gut das angenommen wird. „Alles steht und fällt mit den Leuten“, so der KUK-Vorsitzende. Damit meint er die engagierten Bibliothekarinnen Johanna Birnbaum (Schönberg) und Andrea Scheibner (Selmsdorf), die er in diesem Zusammenhang lobend hervorhebt. Um die Arbeitsabläufe zu vereinfachen, fehlt es derzeit noch an einem einheitlichen System. Während die Ausleihe der Medien in Selmsdorf digital läuft, geschieht das in Schönberg noch auf Karteikarten. „Das wollen wir für die Zukunft ändern“, so Kylau.

Doch nicht nur das Ausleihen der Medien findet seit geraumer Zeit an zwei Orten statt. Gleiches gilt auch für die Konzerte, die es sowohl in Schönberg als auch in Selmsdorf gibt.

Auch bei anderen Veranstaltungen wie dem Lichterlauf, dem Martensmannfest oder dem Weihnachtsmarkt bringt sich KUK seit vielen Jahren mit ein. So wie natürlich auch beim Stadtfest. Zur 800-Jahrfeier mit einer eigenen Veranstaltung im September, die aber von allen interessierten Zuhörern besucht werden kann. DH