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Wirtschaftsmagazin

HWK: Handwerk in der Pandemie zuverlässiger Versorger und Stabilitätsanker

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Als relativ stabil hat sich die Baubranche erwiesen. Der hohe Auftragsbestand bereits vor Beginn der Pandemie sowie das Niedrigzinsniveau begünstigen Investitionen von privaten und öffentlichen Auftraggebern und sorgen für volle Auftragsbücher. Foto: karepa-Belov  

Die wirtschaftliche Entwicklung des regionalen Handwerks im Bereich der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern (HWK) zeigte sich zu Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr vor allem von den Auswirkungen der Lockdown-Maßnahmen stark beeinflusst. Der Geschäftsklimaindex ist der schlechteste aller Frühjahrsumfragen der vergangenen 5 Jahre. Trotz deutlicher Umsatzrückgänge in vielen Gewerken zeigte sich das Handwerk in der Corona-Krise dennoch robust, als Stabilitätsanker und zuverlässiger Versorger mit täglichen Produkten und Dienstleistungen. Insgesamt bewerteten ca. 89 Prozent der Handwerksunternehmen die Geschäftslage zu Jahresbeginn als gut bis befriedigend. Allerdings weisen nur noch 54 Prozent der Unternehmen (+3 Prozent gegenüber Vorjahreszeitraum) eine Auslastung von 80 Prozent aus. Nach den Worten von HWK-Hauptgeschäftsführer Jens-Uwe Hopf zeigen die Gewerke bei der konjunkturellen Entwicklung im ersten Quartal 2021 sehr unterschiedliche Ergebnisse. Als relativ stabil hat sich die Baubranche erwiesen. Der hohe Auftragsbestand bereits vor Beginn der Pandemie sowie das Niedrigzinsniveau begünstigen Investitionen von privaten und öffentlichen Auftraggebern und sorgen für volle Auftragsbücher. „Als ein starkes Hemmnis haben sich die deutlich gestiegenen Rohstoff- und Materialpreise sowie Lieferengpässe z.B. bei Holz und Metall erwiesen,“ so Jens-Uwe Hopf.

Optimistische Erwartung für den Sommer / Umsatzrückgang, aber in der Corona-Krise dennoch robust


„ Als ein starkes Hemmnis haben sich die deutlich gestiegenen Rohstoff- und Materialpreise sowie Lieferengpässe erwiesen.

Jens-Uwe Hopf, HWK-Hauptgeschäftsführer

Bauen wird wegen Preissteigerungen teurer

Die Betriebe haben damit zu kämpfen, dass Preise in der Vergangenheit mit günstigeren Materialpreisen kalkuliert wurden und die Bauprojekte jetzt mit höheren Beschaffungspreisen realisiert werden müssen. Insgesamt wird das Bauen aufgrund der gestiegenen Preise teurer.

Deutlich schlechter als in den Bau- und Ausbaugewerken sind die Umfrageergebnisse im Nahrungsmittel-, Kfz-Handwerk und in den Dienstleistungshandwerken wie Friseur, Kosmetiker, Fotografen oder Maßschneider. „Hier haben die Lockdownmaßnahmen beispielsweise mit den angeordneten Betriebsschließungen bei den Kosmetikern und Friseuren sowie den Autohäusern im Kfz-Handwerk oder den geschlossenen Cateringbereichen im Nahrungsmittelhandwerk zum drastischen Einbruch der Geschäftslage geführt“, so Hauptgeschäftsführer Jens- Uwe Hopf von der Handwerkskammer. Der erneute Lockdown mit Schließungen wie im Kosmetikerhandwerk sei deshalb nicht nachvollziehbar. Umfangreiche Hygienemaßnahmen sowie die zusätzlich eingeführte Testpflicht bedeuten nach den Worten von Hauptgeschäftsführer Hopf ein Mehr an Sicherheit für Mitarbeiter und Kunden.

Die unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Handwerksbranchen bildet sich auch auf dem Arbeitsmarkt ab. Annähernd 72 Prozent aller Befragten halten an ihrem Mitarbeiterstamm fest, ein Fünftel (19%) der Betriebe musste hingegen Entlassungen vornehmen, dies sind 8 Prozent mehr als im Herbst 2020.