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Fit & Gesund 2019

Einfach schnell und gesund kochen

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Carsten Loll (r.) zaubert live Proben der gesunden Küche. Dr. Alexander Riad (l.) hat an diesem Abend Dinkel für sich entdeckt. Auch die Patienten bekamen zahlreiche Anregungen, um daheim gesund zu kochen. Fotos (2): T. Ziegert/C. Rödel OZ Archiv

Aufklärungskampagne zur Darmkrebsvorsorge zeigt Wirkung

von Kerstin Rathje-Wesselow  Teterow – Am Freitag, 15.März, fand im DRK Krankenhaus in Teterow eine Live-Kochshow mit dem Küchenchef und Inhaber von CarLo 615 in Rostock, Carsten Loll, statt. Hintergrund war, den Patienten und Gästen aufzuzeigen, wie man mit einfachen Mitteln gesund kochen kann. Wie wichtig eine gesunde Ernährung ist und wie diese Krankheitsverläufe beeinflussen kann, darüber sprachen wir mit Dr. Alexander Riad, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II, Abteilung Kardiologie und Pulmologie und Ärztlicher Direktor der DRK-Klinik:Warum haben Sie zu dieser Kochshow eingeladen? Dr. Alexander Riad: Gesunde Ernährung hat sich unter anderem als Prävention für Herz-Kreislauferkrankungen bestätigt.

Carsten Loll, Küchenchef und Inhaber des angesagten Rostocker Restaurants CarLo 615, begeistert mit seiner Kochshow Chefarzt und Patienten in Teterower DRK-Klinik

Was haben Sie sich von einem solchen Abend versprochen?

Ich finde das super, man sollte das eigentlich viel öfter machen. Ich finde, es müsste sogar von der Krankenkasse bezahlt werden. Die Medizin macht Patienten gesund, aber mindestens genauso wichtig ist, wenn nicht sogar wichtiger, dass Patienten erst gar nicht krank werden. Ernährung ist nicht alles, aber sie ist ein wesentlicher Baustein, wenn man z.B. an Zuckerkrankheit denkt, Herzinfarkt oder Arteriosklerose, verkalkende Gefäße. Da ist man mit einer gesunden Ernährung im Vorfeld einfach sehr gut beraten.

Ihr Eindruck – in welchem Maße ist es bei den Menschen schon angekommen, welchen Stellenwert gesunde Ernährung hat?

Das ist eine gute Frage. Ich glaube, das ist ein bisschen zweischneidig. Auf der einen Seite sehen wir, dass Menschen bereit sind, sehr viel Geld für Produkte auszugeben, die das Leben gesünder machen wie z. B. Vitaminpräparate, Brausetabletten oder Diäten. Auf der anderen Seite glaube ich, weiß man ziemlich wenig in der Bevölkerung, was eigentlich gesundes Essen ist und worauf man achten muss. Das mache ich daran fest, dass Fertignahrung mit den vielen Zusatzstoffen immer noch konsumiert wird.

„ Gesunde Ernährung ist ein ganz wesentlicher Baustein zur Verhinderung kardiovaskulärer Erkrankungen.“

Dr. Alexander Riad
Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II, Abteilung Kardiologie und Pulmologie und Ärztlicher Direktor der DRK-Klinik

Wie halten Sie es bei sich im Krankenhaus mit der Versorgung der Patienten? Wird auf gesundes Essen geachtet?

Absolut! Es soll gesund sein und es soll schmecken. Beides zusammen versuchen wir hier. Es ist nicht selbstverständlich, wenn ich sage, dass wir eine eigene Küche haben, mit eigenen Köchen, die tatsächlich frisch jeden Tag das Essen zubereiten. Wir haben das nicht ausgegliedert. Das gibt es ja häufig in anderen großen Einrichtungen. Dort lässt man Essen woanders kochen. Dann schweißt man es ein, schickt es quer durch die Republik und schüttet das dann wieder in den Topf. Das machen wir nicht.Wir bemühen uns hier vor Ort, sowohl gesund als auch lecker zu kochen.

Der Abend war mit Sicherheit für Patienten und Gäste sehr interessant.Welche Resonanz haben Sie erfahren?

Es hat sehr gut geschmeckt. Ich glaube, es war ein ordentlicher Aha-Effekt. Einerseits ist es sehr positiv aufgenommen worden, andererseits denke ich, kann es nur ein Denkanstoß sein. Herr Loll konnte sehr gut zeigen, dass gesund essen nicht unbedingt viel Arbeit machen muss und sehr gut schmecken kann.


Aufklärungskampagne zur Darmkrebsvorsorge zeigt Wirkung

Rund ein Drittel mehr Versicherte haben die Darmkrebsvorsorge wahrgenommen

Hornhautspender schenken Augenlicht

Mehr als 7000 Mal pro Jahr verpflanzen Augenärzte in Deutschland die Hornhaut des Auges und verhelfen damit Patienten, deren eigene Hornhaut durch Verletzung oder Krankheit trüb wurde, zu besserem Sehvermögen. Verstorbene schenken mit dieser Spende anderen, oft noch jungen Menschen Augenlicht und damit einen erheblichen Zugewinn an Lebensqualität und bessere Möglichkeiten, sich beruflich weiterzuentwickeln.

Schon vor mehr als 100 Jahren wurde zum ersten Mal die Hornhaut des Auges verpflanzt. Die sogenannte perforierende Keratoplastik, bei der ein kreisrundes Hornhautscheibchen des Spenders an die Stelle der eingetrübten Hornhaut eingenäht wird, war im 20. Jahrhundert eines der erfolgreichsten und am häufigsten eingesetzten Transplantationsverfahren. Im 21. Jahrhundert gehen Augenärzte noch einen Schritt weiter: Sie verpflanzen immer häufiger nur noch diejenigen Schichten der Hornhaut, die von der zugrunde liegenden Krankheit betroffen sind. Damit werden die ohnehin seltenen Abstoßungsreaktionen noch besser vermieden und das Sehvermögen der Patienten erholt sich in der Regel deutlich schneller.

Das Keratoplastikregister der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft gibt Einblick in die Entwicklung bei den Hornhauttransplantationen seit dem Jahr 2001. Waren es zu Beginn des Jahrtausends noch 4730 Transplantationen pro Jahr, so stieg diese Zahl bis 2016 auf das Anderthalbfache: 7325 Patienten erhielten in diesem Jahr eine Hornhautspende, wobei inzwischen die so genannten lamellären Keratoplastiken die Mehrzahl der Eingriffe ausmacht.

In knapp der Hälfte der Fälle wurde die Transplantation wegen einer erblich bedingten Hornhauterkrankung notwendig. Weitere Ursachen sind Transplantatversagen, eine krankhafte Vorwölbung der Hornhaut (Keratokonus) und Hornhautnarben.

Die Weiterentwicklung der chirurgischen Verfahren trägt dazu bei, dass bei immer mehr Patienten eine Hornhautverpflanzung eine Möglichkeit ist, ihr Sehvermögen wieder herzustellen und eine starke Sehbehinderung oder gar Erblindung zu vermeiden. Damit wächst aber auch der Bedarf an Spenderhornhäuten.

Fast jeder Verstorbene kommt als Spender in Frage. www.organspendetag.de

Einfach schnell und gesund kochen -2

Was ist Ihnen von der Kochshow persönlich im Gedächtnis geblieben?

Der Dinkel. Das kannte ich jetzt so in der Form noch nicht und ich habe es probiert – ich habe den ersten Teller bekommen – und ich fand es sehr gut.

Haben Sie Resonanz auf die Show von Patienten erfahren?

Die waren sehr positiv eingestellt und haben es als Bereicherung empfunden. Für den Laien ist es ja so, Ernährung ist zwar wichtig, aber es gibt viele Bereiche, mit denen man sich beschäftigen muss. Und wenn jemand acht oder zehn Stunden arbeitet oder Kinder hat, dann ist es natürlich auch begrenzt. Man kann sich nicht so viel mit Ernährung auseinander setzen wie man das vielleicht gern würde. Von Seiten der Industrie hat man es ja häufig, dass einem Produkte verkauft werden, die nicht gesund sind. Es ist somit für den normalen Verbraucher schwer, die gesunden von den ungesunden zu trennen. Da finde ich, sind solche Veranstaltungen wichtig, um ein Grundwissen zur gesunden Ernährung mitzubekommen. Das kennt man ja selbst. Ich habe vier Kinder. Und als ich Gläser in einer Drogeriekette gekauft habe, die überall grüne Stempel hatten, wies meine Frau darauf hin, dass da 20 Prozent Zucker drin sind. Man glaubt es nicht, dass es so ist.

Wie wichtig ist eine gesunde Ernährung vor allem für Patienten mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung?

Das ist sehr gut belegt in großen Studien. Gesunde Ernährung ist ein ganz wesentlicher Baustein zur Verhinderung kardiovaskulärer Erkrankungen. Und wenn man diese nicht hat,lohnt es sich, die Ernährung umzustellen, damit man länger gut lebt.

Was passiert denn eigentlich im Körper, wenn ich mich auf gesunde Ernährung umgestellt habe?

Wenn Gefäße erst einmal erkrankt sind, bekommt man sie durch gesunde Ernährung sicherlich nicht wieder ganz gesund. Ein verkalktes Gefäß bleibt auch verkalkt, wenn man sich gesund ernährt. Aber der Prozess kann aufgehalten werden. Das Problem ist nur, ein verkalktes Gefäß kann irgendwann eng werden und aufplatzen – und dann haben wir einen Herzinfarkt. Wenn man schon so eine Krankheit hat, geht es darum, diese im optimalen Fall durch gesunde Ernährung zum Stillstand zu bringen.

Ihr Fazit des Abends...?

Gesund und lecker!

Ihre persönlichen Schlussfolgerungen?

Ich ernähre mich eigentlich schon sehr bewusst mit regionalen und Bioprodukten, ohne Fertiggerichte. Insofern habe ich den Dinkel mitgenommen. Der ist noch nicht bei uns auf der Speisekarte.


Einfach schnell und gesund kochen -3

Rund ein Drittel mehr Versicherte haben die Darmkrebsvorsorge wahrgenommen, seitdem die Kampagne der AOK Nordost vor rund zwei Jahren gestartet wurde. Damit zeigt die Gesundheitskasse, wie wichtig Aufklärung gerade bei diesem Thema ist. Denn Darmkrebs ist der einzige Krebs, der durch Vorsorge nicht nur entdeckt, sondern verhindert werden kann. Trotzdem verzeichnet diese Krebsart immer noch die zweithöchste Sterberate in Deutschland nach Brustkrebs bei Frauen und Lungenkrebs bei Männern.

„Mit der deutlich gestiegenen Inanspruchnahme der Darmkrebsvorsorge unserer Versicherten haben wir nicht nur das Ziel unserer Kampagne klar erreicht: Unsere Erwartungen wurden sogar weit übertroffen“, sagt Stefanie Stoff-Ahnis, Mitglied der Geschäftsleitung der AOK Nordost. „Das zeigt uns aber auch, dass hier ein deutlicher Aufklärungsbedarf bestand und noch weiter besteht. Schamgefühl und Angst vor dieser Vorsorge halten noch immer zu viele Menschen davon ab, sie in Anspruch zu nehmen. Wir engagieren uns weiterhin dafür, die Aufklärung über die Darmkrebsvorsorge voranzutreiben und zu zeigen, dass es keinen Grund gibt, diese Möglichkeit der Gesunderhaltung ungenutzt zu lassen. Schließlich kann es hier im Zweifelsfall um Leben oder Tod gehen.“ Jährlich erkranken in Deutschland immer noch mehr als 60.000 Menschen an Darmkrebs, bei über 25.000 endet die Krankheit tödlich. Nach Auswertungen der AOK Nordost ist im Vergleich vom ersten Halbjahr 2017 zum ersten Halbjahr 2018 die Zahl der AOK-Versicherten, die Maßnahmen der Darmkrebsvorsorge genutzt haben, um 38 Prozent gestiegen. In den Jahren zuvor war dagegen sogar ein Rückgang zu verzeichnen. Zur Darmkrebsvorsorge zählt auch die ausführliche ärztliche Beratung zur Koloskopie. Auch hier gab es einen deutlichen Anstieg. Rund 30 Prozent mehr Versicherte nahmen diese Beratungsleistungen in Anspruch. Bei denen, die sich schließlich einer Koloskopie unterzogen, wurden bei jedem fünften Versicherten Polypen – die Vorstufe des Krebses – entdeckt und entfernt.

Im Zuge ihrer Kampagne hatte die AOK Nordost im Oktober 2017 auch das Anspruchsalter auf 40 Jahre für Männer und 45 Jahre für Frauen gesenkt. Rund 7.600 AOK-Nordost-Versicherte im Alter von 40 beziehungsweise 45 bis 50 Jahren machten bis einschließlich erstes Halbjahr 2018 von dieser vorgezogenen Darmkrebsfrüherkennung Gebrauch.

Nähere Informationen zu Vorsorgeuntersuchungen:www.aok.de/nordost (Suchwort Vorsorgeleistungen).
Informationen zur Kampagne: www.jetzt-hosenrunter.de