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Fit & Gesund 2019

Bei Zucker gilt: Weniger ist mehr

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Bis 2020 sollen alle relevanten Eigenmarken überprüft und mindestens die Hälfte der Produkte bereits mit reduziertem Zucker- oder Salzgehalt verfügbar sein. Foto: Sandra Ritschel sr-Pictures

Zucker ist heute ein wesentlicher Bestandteil unseres Speiseplans – auch wenn uns das manchmal gar nicht so bewusst ist. Pro Jahr nimmt jeder Deutsche etwa 40 Kilogramm Zucker zu sich. Vor 150 Jahrenwarenes nur circa sechs Kilogramm. Der einst wertvolle Rohstoff ist heute vergleichsweise günstig und für jeden verfügbar. Wir lieben die Süße, ob in Kaffee und Tee, Erfrischungsgetränken oderimcremigen Schoko-Brotaufstrich. Auch in Fertigsalaten und Leberwurst versteckt er sich. Doch zu viel Zucker kann unserer Gesundheit schaden, Übergewicht droht und damit ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Weniger Zucker auf dem Speiseplan ist also nicht nur eine Frage des Geschmacks.Angaben auf Lebensmitteln verraten ZuckergehaltDer erste Schritt in die richtige Richtung: das passende Maß finden und ehrlich zu sich selbst sein. Wie viel Zucker esse und trinke ich am Tag? Und: Muss das alles wirklich sein? Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt täglich nicht mehr als sechs Teelöffel Zucker, tatsächlich konsumieren wir derzeit vier Mal so viel.


Wer Verantwortung für die eigene Ernährung – und Gesundheit – übernehmen will, der schaut genau hin. Zum Beispiel auf die Packungsangaben der Lebensmittel im Supermarkt. Die geben Auskunft darüber, wie viel Zucker drin steckt. Ein Blick darauf lohnt sich, teils gibt es erhebliche Unterschiede zwischen ähnlichen Produkten. Was letztlich im Einkaufswagen und auf dem Teller landet, entscheidet natürlich der Konsument selbst. Verantwortlich für das, was in der Verpackung steckt, sind allerdings andere.

Bewusst einkaufen, bewusst genießen

Auch die Lebensmittelhersteller und Händler sind beim Zucker in der Pflicht. In Fertiggerichten, Limonaden, Müslis, Fruchtjoghurt und anderen verarbeiteten Produkten ist der Anteil teils hoch. Genau bei solchen Artikeln hat die Supermarktkette Rewe angesetzt und in bisher etwa 100 Artikeln den Zuckergehalt bereits reduziert. „Auf die Rezepturen unserer Eigenmarken haben wir direkten Einfluss. So können wir in unseren Supermärkten Angebote machen, die Kunden dabei helfen, die Gesamtaufnahme an Zucker zu reduzieren“, betont Hans-Jürgen Moog, bei Rewe verantwortlich für den Einkauf und die Eigenmarken.

Das Unternehmen verfolgt mit seiner Zuckerreduktionsstrategie ein ehrgeiziges Ziel: Bis Ende 2020 sollen alle relevanten Eigenmarken überprüft und mindestens die Hälfte der Produkte bereits mit reduziertem Zucker- oder Salzgehalt verfügbar sein – angefangen bei ja! und REWE Beste Wahl über REWE Regional bis hin zu REWE Bio. 2018 standen Molkereiartikel und Speiseeis, Cerealien und alkoholfreie Erfrischungsgetränke im Fokus. Auf seiner Internetseite informiert das Unternehmen, in welchen Produkten nun wie viel weniger Zucker steckt. „Den Zuckeranteil bei unseren Eigenmarken zu senken, ist nur ein Baustein hin zu einer ausgewogenen Ernährung. Weitere Schlüsselfaktoren sind Information, Wissen und Bewegung. Darum ist es unser Anliegen, dass wir im Rahmen unserer Initiative auch die Kenntnisse über Zucker, Produkte und Zubereitungsmöglichkeiten bei den Verbrauchern steigern und in intensive Diskussionen mit der Industrie gehen“, erklärt Moog.

Den eigenen Geschmack auf die Probe stellen

Um die Kunden bei der Zuckerreduktion einzubinden, rief der Lebensmittelhändler schon zweimal bundesweit zum Geschmackstest auf. Vergangenes Jahr konnten sie vier Wochen lang online über ihren persönlichen Favoriten eines Schokoladenpuddings in vier Zuckerstufen abstimmen. Nach Auszählung von rund 120.000 Stimmen setzte sich der Pudding mit 30 Prozent weniger Zucker gegen seine Konkurrenten durch. Wenig später stand er in den Regalenundersetzte so die ursprüngliche Rezeptur. In diesem Jahr stand ein Schokomüsli in drei Zuckerstufen zur Wahl. Auch hier votierten die Kunden für 30 Prozent weniger Süße. Für alle Artikel, bei denen der Zuckeranteil schon gesenkt werden konnte, gilt: es kommen keine alternativen Süßungsmittel zum Einsatz. Denn Zucker bleibt Zucker. 

- Statt Haushaltszucker einfach mal zu Honig und Agavendicksaft greifen, die sind süßer. Das heißt: Wir brauchen weniger davon für die gleiche Süße. Aber alles in Maßen – denn Zucker bleibt Zucker.

- Maximal 25 Gramm Zucker am Tag, Orientierung geben die Nährwertangaben der Lebensmittel, alles andere ist eigentlich zu viel. Schaffen Sie das? Werfen Sie einen Blick auf die Nährwertangaben der Lebensmittel und probieren es aus.