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Bald zwei Jahrhunderte wechselvolle Ostseebad-Geschichte

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Das Ostseebad Karlshagen hat einen modernen Ortskern mit Hotels, Restaurants, Eiscafés und kleinen Läden.        Foto: KV Karlshagen

Amelie ist die einzige Kinderkurdirektorin an der Ostsee

KARLSHAGEN. Carlshagen wurde 1829 als Fischerkolonie gegründet und anfangs von Bauern und Handwerkern sowie Fischern besiedelt. 1836 taucht der Name Carlshagen zum ersten Mal auf - in einem Kirchenbuch von Krummin. Die umwerfende Natur mit ihren Wiesen und Wäldern, dem feinsandigen und breiten Strand zog immer mehr Menschen an. Bereits in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Fischerdorf zum Seebad. 1885 baute der Berliner Architekt Hugo Elsner ein Strandhotel mit Logierhaus am Strand, auch ein Landesteg wurde errichtet. Weitere Eigentümer ließen Strandvillen erbauen – die Gäste ließen nicht lange auf sich warten. 1931 wurden 1967 Badegäste gezählt.

Von der Fischerkolonie zum familienfreundlichen Urlaubsort

Ein gravierender Einschnitt in die Ortsgeschichte ist zweifellos der Aufbau der Heeresversuchsanstalt Peenemünde, der 1936 begann. Nördlich der Strandstraße wurde eine Wohnsiedlung für Arbeiter, Techniker und Wissenschaftler erbau. Die Wehrmacht rüstete den Hafen zum Militärhafen um. 1938 wurde die Schreibweise des Ortsnamens in Karlshagen verändert. Von 1933 (619 Einwohner) stieg die Einwohnerzahl bis 1939 auf 1631 Einwohner – eine Folge der Ansiedlung der Angestellten der Heeresversuchsanstalt. 1936/37 wurde die Eisenbahnlinie Zinnowitz-Peenemünde erbaut.

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Das Carlshagener Strandleben begann vor mehr als 130 Jahren. Foto: Archiv

Amelie ist die einzige Kinderkurdirektorin an der Ostsee

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Kinderkurdirektorin Amelie im orangen Karlshagener Look bietet unter anderem Lesestunden am Strand an. Foto: KV Karlshagen

KARLSHAGEN. Karlshagen hat als einziger Ort an der gesamten Ostseeküste eine eigene Kinderkurdirektorin. Amelie ist elf Jahre alt und bietet im Sommer nicht nur Sprechstunden an, sondern macht mit ihrem Team vieles möglich, damit sich Familien rundum wohl fühlen. Ihre große Kollegin Silvia-Beate Jasmand, die Kurdirektorin des Ostseebades, beschreibt Amelies Arbeit folgendermaßen: „Die Kinderkurdirektorin soll uns helfen, Karlshagen aus Kinderaugen zu sehen und zu begreifen.“

Amelie ist seit 2018 im Amt und die mittlerweile die 4. Kinderkurdirektorin. Sie kommt - natürlich - aus Karlshagen. Ihre Aufgaben als Kinderkurdirektorin in ihrer zweijährigen Amtszeit sind ganz unterschiedlich. Die wohl wichtigste ist, herauszufinden, was im Ostseebad bereits gut läuft und natürlich, was noch verbessert werden kann.

In den Sommermonaten gibt es „Sprechstunden“ am Strand im eigenen Strandkorb, in denen die jungen Urlauber Amelie mitteilen können, was ihnen am Herzen liegt. Nebenbei werden gerade die kleineren Kids auch gern geschminkt. Eine der ersten Ideen von Amelie war eine „Fitnessolympiade“, die zum Seebadfest im vergangenen Jahr gleich Premiere feierte. Eine sportliche Aktion mit Spaß für die ganze Familie.

Beim jährlichen Sandfigurenwettbewerb mit der Ostsee-Zeitung gehört sie zum Team der Jury, sie führt Lesestunden am Strand für Kids durch, ebenso wie „Strandrunden“ zur Befragung von kleinen Gästen. Seite an Seite nehmen die kleine und die große Kurdirektorin nicht nur Besprechungen, sondern auch Termine wahr. So eröffnen sie im August gemeinsam das Seebadfest und im Oktober das Usedomer Drachenfestival.

Und weil die Aufgaben der Kinderkurdirektorin sehr umfassend sind, werden Amelie fleißige Helfer an die Seite gestellt: Stella, Lea, Pia, Nele und noch einige andere bilden zusammen mit Amelie das „Team Kids für Kids“. Abwechselnd sind sie bei den Sprechstunden mit dabei, schminken Kinder und helfen beim Organisieren der Piratenschatzsuche von Kids für Kids beim Hafenfestm und eines Drachensandfiguren-Wettbewerbes beim Usedomer Drachenfestival.

Von Carlshagen nach Karlshagen

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Rainer Virgils (li.) und Horst Lewerenz präsentieren die Bildertafeln über die Geschichte Karlshagens. Foto: KV Karlshagen

KARLSHAGEN. Mit einer Bilderpräsentation gibt die Interessengemeinschaft Heimatgeschichte Karlshagen e.V. zum 190. Geburtstag des Ortes einen kleinen Überblick über dessen Entwicklung. Mit der Gründung 1829 als Fischerdorf, der Entwicklung als Erholungsort ab 1885 bis zur heutigen Zeit, blickt Karlshagen auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Die zum größten Teil in schwarz-weiß aufgenommenen Motive zeigen auf Leinwänden Motive vom Strand, vom Fischereihafen und dem gesamten Ort.

Ausführlichere Infos über das Ostseebad gibt es zudem in der Heimatstube (1. Obergeschoss im „Haus des Gastes“). Zusätzlich sind die Karlshagener Chroniken an der Rezeption der Touristinformation erwerbbar. Die Geschichtsausstellung kann bis Ende August im „Haus des Gastes“ zu den Öffnungszeiten besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

Darauf freut sich Karlchen

- 5. bis 14. Juli: Usedom Senior Open
- 14. Juli: Kreidemalfestival
- 20. Juli: Feuerwehrfest
- 16. bis 18. Juli: Hafenfest
- 2. bis 4. August: 20. Usedom Beachcup
- 17./18. August: Seebadfest
- 5./6. Oktober: Usedomer Drachenfestival