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Gesundheitskompass

Schneller Rat für beherzte Helfer

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Alles zum Thema Kindersicherheit: www.barmer.de/s000093

Gesundheitskompass

Kinder geraten oft in gefährliche Situationen, allein 1,7 Millionen Mädchen und Jungen erleiden jährlich einen Unfall. Dann kommt es auf schnelle und richtige Hilfe an. Eltern, Lehrer und Erzieher, Trainer und Gruppenleiter werden dabei jetzt von einer neuen App der BARMER und der Johanniter-Unfall-Hilfe unterstützt. „Die Kindernotfall-App bietet ein Erste-Hilfe-ABC, weist den Weg zum nächsten Notdienst und ermöglicht auch einen Notruf, wenn professionelle medizinische Hilfe gebraucht wird“, so Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der BARMER. Ergänzend dazu biete die für Apple- und Android-Geräte verfügbare App Tipps, wie sich Unfällen vorbeugen lässt.BARMER und Johanniter-Unfall-Hilfe verstehen die mit Unterstützung des Uniklinikums Münster entwickelte App vor allem als Ergänzung. „Sie kann weder einen Arztbesuch ersetzen, noch macht sie einen Erste-Hilfe-Kurs sinnlos“, stellt Petzold klar. Um in der Hektik eines Notfalles dennoch das Richtige zu tun, biete die App innerhalb weniger Sekunden Ratschläge, wie man sich in einer bestimmten Situation verhalten soll. So können Helfer schnell richtig reagieren, wenn ein Kind bewusstlos oder schwer verletzt ist. „Viele Eltern haben irgendwann einmal gelernt, wie ein Kind in die stabile Seitenlage gebracht wird. Oftmals haben sie dieses Wissen nie eingesetzt und sind nun unsicher. Die App zeigt es ihnen Schritt für Schritt. So muss niemand Angst haben, etwas falsch zu machen, und kann beherzt helfen“, so Petzold. PMB

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Artikel veröffentlicht: Mittwoch, 18.04.2018 08:00 Uhr

Erste Hilfe am Kind – mit Broschüre und App

BARMER und Johanniter bieten Schulung an

Schneller Rat für beherzte Helfer-2
Norbert Lüdde, Regionalgeschäftsführer der BARMER. 
Fotos (2): BARMER

Nur einmal kurz nicht aufgepasst und schon ist es passiert. Beim Toben fällt ein Kind vom Klettergerüst und klagt über Schmerzen. Bei Eltern löst das sofort Fragen aus: Wie ernst ist die Lage? Muss das Kind zum Arzt? Oder wie kann ich selbst helfen? In einer solchen Situation fällt es leichter Ruhe zu bewahren, wenn man weiß, was zu tun ist. Um Eltern dabei zu unterstützen, hat die BARMER in Zusammenarbeit mit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. eine Broschüre und eine App entwickelt, die über Erste-Hilfe- Maßnahmen am Kind aufklären. Darüber hinaus werden Informationsveranstaltungen zur Ersten Hilfe am Kind angeboten. Der OSTSEE ANZEIGER sprach über dieses wichtige Thema mit dem Regionalgeschäftsführer der Krankenkasse ist Rostock, Norbert Lüdde.

Herr Lüdde, wie und wo passieren die meisten Unfälle mit Kindern?

Bis zum Alter von etwa vier Jahren passieren Unfälle vor allem zuhause. Sie geschehen meistens bei den typischen Aktivitäten, durch die Kinder ihre Umgebung erforschen. So sind es in den ersten beiden Lebensjahren vor allem Bewegungsdrang und natürliche Neugier des Kindes, die zu typischen Haushaltsunfällen wie Vergiftungen, Verbrühungen, Verätzungen und Stürzen führen. Säuglinge und Kleinkinder besitzen noch kein Bewusstsein für Gefahren. Wenn sich mit etwa vier, fünf Jahren der kindliche Aktionsradius erweitert, verlagern sich die Unfälle zunehmend vom häuslichen Bereich hin in die Freizeit- und Sportaktivitäten. Hierbei kommt es vor allem zu Stürzen und Zusammenstößen.

Was ist das Wichtigste, wenn es zu einem Unfall kommt?

Alle, die mit Kindern zu tun haben, müssen einen kühlen Kopf bewahren. Um das zu können, sollte man gut vorbereitet sein. Dabei hilft unsere neue App und Broschüre. Sie geben einfache Empfehlungen und Handlungshilfen, sodass Sie bei einer Bagatellverletzung, bei einer plötzlichen Erkrankung oder einer lebensbedrohlichen Situation angemessen handeln können. Schon ab dem ersten Moment souverän handeln, wenn dem Kind etwas passiert, ist das Ziel. Doch der Erste-Hilfe-Kurs ist für Eltern oft einige Jahre her. Die Broschüre und die Kindernotfall-App tragen dazu bei, verstaubtes Wissen über Notfallhilfe aufzufrischen oder frisch Erlerntes zu vertiefen. Durch das Angebot können sich Eltern zusätzlich informieren und im Ernstfall selbstsicher handeln.

Wie ist Broschüre und App aufgebaut?

Der Helfende orientiert sich in Broschüre und App anhand verschiedener Leitsymptome, also den Symptomen, die ihm bei dem betroffenen Kind am stärksten auffallen. Zum Beispiel hilft nach einem Sturz die Rubrik „Verletzungen“ weiter. Wenn offensichtlich ist, dass professionelle medizinische Hilfe nötig ist, sollten Eltern zuerst einen Krankenwagen anfordern, bevor sie selbst Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifen. Auch dabei ist die App nützlich. Die Nummer des vertrauten Arztes oder der Notfallambulanz können direkt aufgerufen werden, ohne dass sie lange herausgesucht werden müssen – denn im Zweifel zählt jede Sekunde. Nummern von Krankenhäusern, Kinderärzten, Unfallchirurgen oder Apothekern aus der Nähe werden durch Postleitzahl oder Standortermittlung sekundenschnell angezeigt. Außerdem lässt sich das Adressbuch der App individuell füllen.

In einem solchen Fall verfällt man leicht in Panik. Hat man doch noch die Ruhe die App aufzurufen?

Über Schaubilder kann ich mich sehr schnell orientieren. Sobald der Notarzt verständigt ist, gilt die Konzentration wieder ganz dem verletzten Kind. Die richtigen Maßnahmen können Leben retten. Diese können auch durch Laien erfolgen, wenn die Profis noch nicht zur Stelle sind. Je früher das Kind Hilfe bekommt, desto besser. Wer sich in der Aufregung nicht mehr genau daran erinnert, wie beispielsweise ein Druckverband richtig angelegt wird, kann das Smartphone hervorholen und – auch ohne Internetzugang – die App aufrufen. Wir haben sehr darauf geachtet, die Anweisungen klar und einfach zu formulieren. So weiß der Helfende genau, was zu tun ist, verfällt nicht in Panik, sondern fängt schnell mit der entsprechenden Maßnahme an.

Wie bzw. wo bekomme ich App und Broschüre?

Die Barmer ist deutschlandweit die erste Krankenkasse mit einer Kindernotfall-App. Diese ist ab sofort für Android und iOS erhältlich und steht unter www.barmer.de/g100453 zum kostenlosen Download bereit. Die Broschüre kann in der Geschäftsstelle der BARMER in der Grubenstraße in Rostock kostenfrei mitgenommen werden.

Was passiert auf den Informationsveranstaltungen?

In drei Stunden wird dort vermittelt, wie man mit Notfallsituationen umgeht. Karsten Müller, Notfallsanitäter bei den Johannitern will in den Seminaren den Eltern die Angst vor dem Helfen nehmen: „Wichtig ist, dass z. B. beim Verschlucken schnell geholfen wird. Wir zeigen und üben an Baby- und Juniorübungspuppen, wie Sie in diesen Fällen schnell und wirksam helfen können und dafür sorgen, dass verschluckte Gegenstände wieder vom Kind ausgespuckt werden.“ Weitere Themen sind Prellungen und Stürze, Vergiftungen, Fieberkrämpfe und Maßnahmen bei Bewusstlosigkeit.

Landesweit bieten die BARMER- und Johanniter-Unfallhilfe insgesamt 14 Informationsabende an. Die Schirmherrschaft über die Veranstaltungsreihe hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig übernommen. In Rostock finden zwei Veranstaltungen statt: Am 18. April und am 19. April im Hotel Sportforum, Kopernikusstraße 17a, Rostock. Beginn ist jeweils um 18 Uhr. Da die Plätze wegen der praktischen Übungen beschränkt sind, ist eine Anmeldung erforderlich. Entweder telefonisch unter der kostenfreien Rufnummer 0800 333 004 602-200 oder auch per E-Mail an jens.starck@barmer.de.