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Mecklenburg maritim

Luxus-Schiff für die Polarregion

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Die „Crystal Endeavor” wird die weltgrößte und geräumigste Megayacht mit Eisklasse sein. Das Luxus-Schiff wird bis 2019 komplett in Stralsund gebaut. FOTO: MV WERFTEN

Erste Expeditionsyacht mit Eisklasse wird am Strelasund gebaut

Stralsund. Am Strelasund werden wieder Schiffe gebaut: Die zur malaysische Genting-Gruppe gehörenden MV Werften haben an ihrem Werftenstandort in Stralsund zwei Jahre nach der Übernahme mit dem ersten Brennschnitt die Produktion gestartet. Die 164 Meter lange „Crystal Endeavor” wird das weltweit größte und luxuriöseste Expeditionsschiff für die Polarregion. „Das ist ein historischer Tag für Stralsund, ich bin überglücklich, dass bei uns wieder Schiffe gebaut werden“, sagte Stralsunds Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) zum ersten Stahlschnitt am 15. Januar. „Die ‚Crystal Endeavor’ ist ein außergewöhnliches Schiff. Wir sind stolz, dieses Projekt umsetzen zu dürfen und freuen uns ganzbesonders, in Stralsund wieder mit dem Schiffbau loszulegen und somit Hunderte neuer Jobs zu schaffen”, so Jarmo Laakso, CEO von MV Werften. Das Schiff entsteht für die Reederei Crystal Yacht Expedition Cruises und soll bis 2019 komplett auf der Werft in Stralsund gebaut werden. Die „Crystal Endeavor” wird die weltgrößte und geräumigste Megayacht mit Eisklasse sein. Nach ihrer Indienststellung in 2020 wird sie Passagiere bis in die entlegensten Winkel der Welt bringen. Das Luxus-Schiff, das ausschließlich über Suiten verfügt, bietet seinen Reisenden den preisgekrönten Crystal-Cruises-Service, zu dem auch ein persönlicher Butler-Service gehört. „Die Vorfreude auf diese innovative Expeditionsyacht ist enorm – wie auch unsere Erwartungen an den Standort Stralsund”, sagte Tan Sri Lim Kok Thay, CEO und Vorstandsvorsitzender von Genting Hong Kong. „Wir werden über 20 Millionen Euro in neue Anlagen investieren, sodass hier zukünftig effizient Kreuzfahrtschiffe gebaut werden können.” „Mit dem ersten Stahlzuschnitt in Stralsund setzt MV Werften den eingeschlagenen Weg in Mecklenburg-Vorpommern fort. Das ist die nächste Etappe des Unternehmens, den Schiffbau im Land weiter auszubauen. Dabei ist jedes neu entstehende Schiff Zukunftssicherung für die Region. Wichtige Industriearbeitsplätze entstehen in Vorpommern”, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, Harry Glawe (CDU).

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In Deutschland ist Kieser Training mit über 250.000 Kunden und 120 Betrieben Marktführer auf dem Gebiet des gesundheitsorientierten Krafttrainings.In Deutschland ist Kieser Training mit über 250.000 Kunden und 120 Betrieben Marktführer auf dem Gebiet des gesundheitsorientierten Krafttrainings.

Artikel veröffentlicht: Sonntag, 24.02.2018 17:00 Uhr

MV Werften investiert 100 Millionen in Rostock

Neue Schiffbauhalle soll im Sommer fertig sein

Rostock. Mit dem Bau einer neuen Schiffbauhalle startet MV Werften in Rostock-Warnemünde ein umfangreiches Investitionsprogramm, von dem auch die Werften-Standorte in Stralsund und Wismar profitieren sollen.MV Werften plant unter anderem, Flusskreuzfahrtschiffe (die sogenannte Rhine-Class mit einer Länge von 135 Metern) sowie „Global Class“-Kreuzfahrtschiffe (Länge 340 Meter) in Wismar zu fertigen. Für die Megaliner der „Global Class“ sollen am Unternehmensstandort Rostock-Warnemünde die Laserpaneelschweißanlage zur Dünnblechverarbeitung, die Anlagen für den Sektionsbau und die Sektionsausrüstung untergebracht werden. Das Unternehmen investiert nach eigenen Angaben insgesamt mehr als 100 Millionen Euro am Standort Rostock-Warnemünde, davon rund 80 Millionen Euro für den neuen Hallenkomplex. „Es gibt kein vergleichbares Einzelinvestment in den letzten Jahren in MV“, sagte Werften-Sprecher Stefan Sprunk.

In dem 21 000 Quadratmeter großen Neubau, an dem seit August 2017 gearbeitet wird, werden Schweiß- und Fertigungsroboter Stahlteile für die neuen Schiffe fertigen. „Die Produktion soll nach Abschluss der Bauarbeiten im Sommer 2018 beginnen. Dann geht es mit Hochdruck an die Fertigung von Großsektionen für die 342 Meter langen „Global-Class-Schiffe“. Dassind gute Aussichten für die gesamte maritime Industrie im Land“, sagt Harry Glawe (CDU), Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommernundfreut sich: „Die maritime Industrie hat wieder eine Zukunft in MV. Die Werft wird eine Marke für die Welt werden.“ 1700 Arbeiter seien bei MV Werften in Wismar, Rostock und Stralsund derzeit angestellt, 3100 sollen dort in Zukunft Schiffe bauen. Allein in Rostock soll das Personal auf etwa 1000 Mitarbeiter aufgestockt werden.

„Wir investieren über 208 Millionen Euro in die drei Standorte Warnemünde, Wismar und Stralsund der MV Werften“, sagt Tan Sri Lim Kok Thay, Chef des malaysischen Genting-Konzerns, der zum ersten Spatenstich für die neue, 400 Meter lange Schiffbauhalle aus Asien angereist war. In seiner Rede betonte der Vorstandsvorsitzende zudem, dass auf dem chinesischen Markt deutlich mehr Nachfrage bestehe als Angebote vorhanden seien. Bis 2026 habe Genting deshalb prall gefüllte Bücher mit Großaufträgen abzuarbeiten.

Deshalb muss es nun schnell gehen in Warnemünde. Der Baustart für die Luxusliner ist noch für dieses Jahr geplant. Schon seit Monaten sind mehr als 500 Konstrukteure aus ganz Europa mit den Planungen beschäftigt, unter anderem für das Design der Ozeanriesen. Mehr als 5000 Passagiere sollen Platz an Bord der hochwertigen „Global Class“-Schiffe haben. 2020 und 2021 sollen die ersten beiden Kreuzliner fertig sein.

Maritime Industrie ist Jobmotor im Land

Rostock. In Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet die maritime Industrie (Schiff- und Bootsbau, Zulieferer sowie Meeres- und Offshore-Technik) knapp 300 Unternehmen und insgesamt rund 10 000 Beschäftigte, die einen jährlichen Umsatz in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro erwirtschaften. Zum Schiff- und Bootsbau zählen etwa 160 Unternehmen mit rund 5000 Mitarbeitern. In den sechs größeren Unternehmen – den MV Werften in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund, der Neptun Werft in Rostock-Warnemünde, der Peene-Werft in Wolgast und der Tamsen Maritim in Rostock – sind rund 2400 Mitarbeiter und 270 Azubis beschäftigt. Den Schiffbau ergänzen maritime Zulieferer und Dienstleister, die sich auf die Entwicklung und Produktion innovativer Systemlösungen konzentrieren mit etwa 140 Unternehmen und rund 5000 hochwertigen Arbeitsplätzen. Die Produkte umfassen Komponenten für Schiffe, aber auch maritime Anlagen und Systeme für die Hafenwirtschaft und -logistik, Umwelt-und Sicherheitstechnik sowie die Offshore-Technik

Wissen für den Küstenschutz

Rostocker Forscher entschlüsselt DNA von Schiffsbohrmuschel

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Der Rostocker Forscher Ronny Weigelt zeigt eine konservierte Schiffsbohrmuschel. Er entschlüsselt bei diesen Tieren die DNA. 
FOTO: UNIVERSITÄT ROSTOCK/THOMAS RAHR

Rostock. Sie ist für die Wissenschaft eine Herausforderung – die Schiffsbohrmuschel (Teredo navalis), umgangssprachlich auch Pfahl- oder Bohrwurm genannt. „Diese verborgen im Holz lebenden Muscheln können in unseren heimischen Gewässern ungefähr so groß wie ein Bleistift werden, also etwa 20 Zentimeter lang und mit einem Durchmesser von bis zu einem Zentimeter", beschreibt der Rostocker Meeresbiologe Ronny Weigelt vom Institut für Biowissenschaften der Universität Rostock diese Tierchen, die irgendwie wie Würmer aussehen und doch zu den Muscheln gehören.

In Millionen von Jahren haben die Tiere sich sehr gut an ihren Lebensraum angepasst: sie bohren sich in das vorhandene Holz, raspeln es ab und ernähren sich davon. Stimmen Wassertemperatur und Salzgehalt mit ihren Lebensansprüchen überein, können sie sich sehr stark verbreiten und ihr Hunger auf Holz ist dann fast grenzenlos: selbst in der Ostsee hält ein ca. 30cmdicker Buhnenpfahl aus Kiefernholz dem nicht lange stand und ist nach ca. zwei bis drei Jahren vollständig zerstört.

Der gebürtige Stralsunder, der in Rostock Meeresbiologie und Aquakultur studierte und jetzt in der Abteilung Angewandte Ökologie und Phykologie promoviert, untersucht die Genetik der Schiffsbohrmuschel. Speziell der Tiere, die in der Ostsee vorkommen. Noch geben sie den Forschern viele Rätsel auf, auch weil unklar ist, wo die heute fast weltweit verbreitete Art ihren Ursprung hat. Es wird vermutet, dass dieser in den tropischen Regionen der Erde liegt, von wo aus die Art sich durch die frühe Seefahrt in alle Weltausgebreitet haben könnte. Eine Antwort darauf verspricht sich Ronny Weigelt durch genetische Untersuchungen von Teredo navalis aus Nord- und Ostsee sowie einigen anderen Meeren. Dabei hat er herausgefunden, dass wir es gegenwärtig in der südlichen Ostsee nur mit einer einzigen Art zu tun haben.

Für eine nachhaltige Planung der weiteren Küstenschutzmaßnahmen an der Ostsee sei die Frage wichtig, inwieweit der Klimawandel Auswirkungen auf die Ausbreitung der Schiffsbohrmuscheln haben könnte. Sie bevorzugt normalerweise höhere Salzgehalte, aber eine steigende Wassertemperatur der Ostsee könnte eine bessere Toleranz der Muscheln gegenüber geringeren Salzgehalten zur Folge haben. Weigelt fand heraus, dass es keine separaten Nord- und Ostseepopulationen, sondern nur eine zusammenhängende Population der Schiffsbohrmuschel gibt.Das sei vermutlich durch einen hohen Genfluss und starke Verdriftung der Larven zu erklären.