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Gesundheitskompass

Hilfe vom eigenen Immunsystem

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Beim Rundgang: Prof. Christian Junghanß, Stefan Miltenyi, Mitarbeiterin Julia Batzke und Wirtschaftsminister Harry Glawe (v.l.). Foto: Wirtschaftsministerium M-V/Norbert Fellechner

Entwicklung von Immuntherapien gegen Krebs – neues Projekt in Teterow vorgestellt

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe hat im Februar in Teterow gemeinsam mit der Miltenyi Biotec GmbH, der Universitätsmedizin Rostock und der Universitätsmedizin Greifswald ein neuartiges Verbundforschungsvorhaben vorgestellt. Im Fokus steht die Entwicklung von Immuntherapien für Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs und Darmkrebs. „Bei Erfolg können viele Menschen gerettet werden. Wir wollen die Chance nutzen, dass in der Zukunft in Teterow patientenspezifische Impfstoffe gegen Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie die dazugehörige Medizintechnik entwickelt und produziert werden“, so Glawe.„Es geht um konkret angewandte Forschung von Wirtschaft und Wissenschaft unseres Landes zum Nutzen der regionalen Wirtschaft, der regionalen Wissenschaft sowie der zukünftigen regionalen medizinischen Versorgung. Hier tritt ein Synergieeffekt ein, welcher eine gewaltige Perspektive bei der Schaffung von zukunftsorientierten Arbeitsplätzen bedeuten kann. Darüber hinaus kann auch die Gesundheitsversorgung im Land davon profitieren. Wenn es also auf diesem Gebiet gelingt, erfolgreiche Forschungsaktivitäten bis hin zur erfolgreichen Markteinführung zu bringen, wäre das eine unglaubliche Erfolgsgeschichte, von der auch viele einzelne Menschen profitieren könnten“, machte Glawe deutlich.Im Verbundvorhaben sollen Strategien für patientenspezifische Immuntherapien für Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs und Darmkrebs entwickelt werden. Die Miltenyi Biotec GmbH verfolgt den Ansatz, sich das körpereigene Immunsystem zunutze zu machen, um den Krebs zu bekämpfen. Dabei werden Immunzellen aus dem Patienten isoliert und so verändert, dass sie eine gezielte Immunantwort gegen den Krebs nach der Rückgabe in den Patienten induzieren können. „Wir sind davon überzeugt, dass unser Ansatz die Krebsmedizin einen großen Schritt nach vorne bringen kann“, betonte Stefan Miltenyi, Gründer der Firma Miltenyi Biotec. „Unsere Vision ist es, dass in Zukunft jeder Krebspatient seine eigene personalisierte Therapie erhält, die auf die genetischen Besonderheiten seines Tumors zugeschnitten ist.“Für die Herstellung dieser individuellen Therapeutika ist es erforderlich, die spezifischen Eigenschaften der Tumorzellen eines Patienten genau zu kennen. Hierfür entwickelt die Miltenyi Biotec GmbH einen Prozess, mit dem individuelle genetische Veränderungen der Tumorzellen identifiziert und mit Methoden der Bioinformatik analysiert werden. Diese Information wird dazu genutzt, das Immunsystem so zu schulen, dass es den Krebs erkennen und gegen die Erkrankung vorgehen kann. Ziel ist die Herstellung von maßgeschneiderten und nebenwirkungsarmen Therapien innerhalb weniger Wochen.Die beteiligten Forschungseinrichtungen, die Universitätsmedizin Rostock (Zentrum für Innere Medizin, Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin) und die Universitätsmedizin Greifswald (Klinik für Innere Medizin A), führen basierend auf dem im Projekt entwickelten Prozess eine erste klinische Studie an Patienten durch, die an Bauchspeicheldrüsen- oder Darmkrebs erkrankt sind. Außerdem erarbeiten sie eine Begleitforschung für die klinische Studie und entwickeln neue Analysemethoden, um den Wirkmechanismus der Therapie besser zu verstehen.Krebsspezialist Prof. Christian Junghanß, Direktor der Klinik für Onkologie der Unimedizin Rostock: „Die Aktivierung, Stärkung und spezielle Ausrichtung des Immunsystems des Patienten gegen die eigenen Tumorzellen ist ein wesentliches Element einer erfolgreichen, modernen Krebstherapie. Die Forschung schreitet rasant voran und es ist eine große Freude, dass wir in Mecklenburg- Vorpommern – von der Landesregierung gefördert – einen starken Forschungsverbund gründen konnten. Wir hoffen, durch unsere Ergebnisse die Möglichkeiten der Krebstherapien weiter zu verbessern.“2014 waren im M-V 1317 Menschen an Darmkrebs neu erkrankt. Tendenziell ist die Neuerkrankungsrate leicht rückläufig, weil die Darmkrebsvorsorge in Deutschland eine der besten der Welt ist. 2014 waren in M-V 411 Menschen an Bauchspeicheldrüsenkrebs neu erkrankt, Fortschritte in der Diagnostik haben noch nicht zu einer Besserung der Prognose geführt. PM

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Artikel veröffentlicht: Mittwoch, 18.04.2018 08:00 Uhr