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Fit & Gesund 2018

Ab 35. Lebensjahr: Alle zwei Jahre zum Vorsorgecheck!

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Chefarzt Dr. Alexander Riad führt im DRK-Krankenhaus Teterow mit Assistenz-Schwester Manuela Hedrich beim Patienten Mike Lenz eine sogenannte Transthorakale Echokardiografie, also einen Herz-Ultraschall, durch. FOTO: DRK

Untersuchungen decken frühzeitig gesundheitliche Risiken auf

Von Werner Geske Teterow. „Für mich ist es ganz wichtig, den Patienten und seine Lebensumstände gründlich kennen zu lernen“, sagt Dr. Alexander Riad (41). Für ihn bedeutet das, zu wissen, wie die Patienten leben, arbeiten, wie sie sich ernähren, welche Gewohnheiten sie haben, was sie erfreut, was ihnen Sorgen bereitet.„Viele Krankheiten haben nämlich eine psychische Ursache. Deshalb versuche ich schon beim ersten Gespräch mit einem Patienten, möglichst viele Informationen zu bekommen, die bei der Behandlung des Leidens hilfreich sein könnten“,sagt der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin des DRK-Krankenhauses Teterow.Seine Fähigkeit, den Leuten zuzuhören, ihnen das Gefühl zu geben, in guten Händen zu sein und sie auch aufzumuntern, spielt ihm dabei in die Karten. „Es mag sein, dass meine Mentalität dabei hilfreich ist“, meint er und verleugnet nicht, dass er als gebürtiger Nordrhein-Westfale auf Lebensfreude und Optimismus setzt. Wichtig sei es ihm, sofort eine Vertrauensbasis zu schaffen. Diese sei für den gesamten Verlauf der Behandlung von unschätzbarem Wert. „Es ist halt auch immer viel Psychologie im Spiel“, meint Riad.

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Artikel veröffentlicht: Dienstag, 20.03.2018 14:00 Uhr

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Bei den Patienten kommt das an. „Ich fühle mich bei Dr. Riad gut aufgehoben“, sagt Thomas E. aus Waren an der Müritz. Der Unternehmer kam vor gut einem Jahr zu ihm, um sich „gründlich durchchecken“ zu lassen. „Ich hatte seit längerer Zeit Herzbeschwerden,dachte aber, das geht so, wie es gekommen ist. Meine Frau hat mich aber gedrängt, dass ich unbedingt die Check-up-Untersuchung in Teterow machen soll, weil das Krankenhaus einen guten Ruf hat“, berichtet der 48-Jährige.

„Der Patientverdrängteseine Beschwerden leider einige Zeit. Dann machte er sichallerdings große Sorgen, dass es schlecht um ihn bestellt sein könnte“, verdeutlicht der Kardiologe.

Diese Angst sei verständlich. Doch er habe den Mann davon überzeugt, dass er erst an einem Punkt angelangt sei, wo sich „eine ausgeprägte Erkrankung“ noch verhindern lasse. Er habe ihm einen Check-up vorgeschlagen, so der Kardiologe. Und diese Untersuchung habe die Vermutung zum Glück bestätigt, dass der Warener noch rechtzeitig zu ihm gekommen sei. Leider verpassten viele ernsthaft Erkrankte den richtigen Zeitpunkt: „Die Patientengruppe der Verdränger ist leider sehr groß!“

Die Patientengruppe der Verdränger ist leider sehr groß.

Dr. Alexander Riad, Chefarzt DRK-Krankenhaus Teterow

„Vielen ist auch gar nicht bekannt, das die gesetzlichen Krankenkassen ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre einen Gesundheits-Check-up bezahlen, der vom Hausarzt oder Internisten durchgeführt werden kann“, sagt der Chefarzt. Mit dieser Untersuchung auf Herz und Nieren sollen besonders Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenprobleme sowie zu hohe Blutzuckerwerte rechtzeitig erkannt werden.

„Doch auch andere Erkrankungen, die bisher keine Beschwerden verursachten, können so festgestellt werden. Oder es werden frühzeitig gesundheitliche Risiken aufgedeckt, denen bereits in jungen Jahren wirksam begegnet werden kann“, erklärt Dr. Alexander Riad. Sollte es solche Beschwerden geben, so folgten spezifische Tests. Es gehe aber auch darum, bestimmte Krankheiten von vornherein auszuschließen.

Der Check selbst umfasst Blutdruckmessung, eine körperliche Untersuchung sowie Untersuchung von Blut und Urin. „Werden dabei Unregelmäßigkeiten festgestellt, leite ich eine entsprechende Behandlung, die gegebenenfalls durch andere Fachärzte erfolgt, ein“, versichert der Chefarzt. Im Fall seines Patienten aus Waren ließen sich die Beschwerden durch blutdrucksenkende Medikamente, Ernährungsumstellung und viel Bewegung inzwischen fast beheben.

Orthopäde rät: Trotz Arthrose regelmäßig bewegen

Fehlende Aktivität beschleunigt Knorpelabbau / Operation an den Gelenken möglichst lange vermeiden

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Dr. Michael Biedermann, Chefarzt Orthopädie der Helios Kliniken Schwerin (l.), mit Patient Jürgen Belz. FOTO: CHRISTIAN RÖDEL

Schwerin. Für Jürgen Belz (78) aus Ludwigslust (Landkreis Ludwigslust-Parchim) ist es der Tag sieben nach der Operation. Zehn Jahre hatte er sich mit einer Arthrose im Knie herumgeplagt: „Jetzt war der Leidensdruck so groß, dass ich unter das Messer musste.“

Seitdem ihm bei Dr. Michael Biedermann (59), Chefarzt der Orthopädie der Helios Kliniken Schwerin, ein neues Kniegelenk eingesetzt wurde, fühlt sich der Rentner fast wie „in alten Zeiten“.

Belz sei zuvor in der sogenannten Indikationssprechstunde gewesen, doch wären „alle konservativen Behandlungsmethoden ohne Erfolg geblieben“, sagt der Mediziner. Das defekte Gelenk hätte eine OP unausweichlich gemacht, betont Dr. Biedermann. Eine Diagnose, die er besonders bei älteren Patienten häufig stellen muss: „Denn ab dem 60. Lebensjahr zeigen die Hälfte der Frauen und ein Drittel der Männer Zeichen einer Arthrose. Ein künstliches Gelenk kommt aber erst infrage, wenn alle anderen Therapien ausgeschöpft sind“.

Häufigste Ursache ist Verschleiß: Die elastische Knorpelschicht zwischen den Knochenenden nutzt sich mit der Zeit ab. Auch monotone Belastung, Übergewicht oder Verletzungen verursachen Arthrose. Leidtragender ist zuerst der Knorpel. Ist er geschädigt oder abgenutzt, versteift sich das Gelenk zunehmend und gleichzeitig schreitet der Muskelabbau voran. Wenn am Ende Knochen auf Knochen reibt, sind die Schmerzen kaum noch auszuhalten.

„Deshalb neigen viele Betroffene dazu, sich weniger zu bewegen, um den Schmerz zu vermeiden und den Knorpel zu schonen. Doch genau das führt dazu, dass sich die Situation noch verschlechtert“, verdeutlicht der Experte.

Michael Biedermann erläutert, warum das so ist: „Nur, wenn wir uns bewegen, wird der Knorpel mit den notwendigen Nährstoffen versorgt. Rasten wir jedoch zu viel, schreitet der Knorpelabbau ungebremst voran. Ebenfalls lässt die Kraft der Muskeln signifikant nach. Sie verkürzen sich und jede Bewegung fällt schwer.“

Deshalb empfiehlt der Mediziner: „Auch wer unter Arthrose leidet, sollte sich trotz der Schmerzen regelmäßig bewegen.“ Der Arzt rät zum Rad fahren und schwimmen. Diese Sportarten schonen die Gelenke. Doch auch schon kleinere Übungen für Beine und Arme können Positives bewirken. Ebenso große Bedeutung kommt einer gesunden Ernährung zu, betont der Schweriner Arzt. Auch bestimmte Stoffwechselerkrankungen, wie Gicht, können zu einem verstärkten Verschleiß beitragen.

Den aber wollen die Orthopäden möglichst verhindern. Ihr Anliegen ist es, die Gelenke in ihrer Funktion zu erhalten. So lassen sich zum Beispiel Blockierungen im Kniegelenk durch kleinere Eingriffe beseitigen. Schäden am elastischen Stützgewebe jüngerer Patienten können mithilfe von Knorpel-Knochen-Transplantationen behobenwerden. „Doch mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Gelenk durch eine Prothese ersetzt werden muss“, betont der Chefarzt.

Er erklärt, dass sich die Orthopäden in den Schweriner Helios Kliniken darauf spezialisiert haben, den Patienten künstliche Hüft-, Knie-, Schulter- und Sprunggelenke einzusetzen: „Wir verfügen über jahrzehntelange Erfahrungen und können auf sehr gute Ergebnisse verweisen, was Haltbarkeit und Funktionalität der Endoprothesen betrifft.“ Werner Geske

Neues Medikament gegen Herzschwäche

Kombination von Wirkstoffen soll Herz entlasten

Stralsund. Für Patienten mit einer chronischen, symptomatischen Herzinsuffizienz (Herzschwäche) gibt es seit etwa zwei Jahren auf dem europäischen Markt ein Medikament, das aus einer sogenannten Fixkombination der beiden Wirkstoffen Valsartan und Sacubitril besteht. „Diese Kombination kann an Herzschwäche erkrankten Menschen helfen, wieder eine hohe Lebensqualität zurück zu erlangen“, sagt Dr. Christoph Rubens, Chefarzt der Kardiologie und Nephrologie im Stralsunder Helios Hanseklinikum.

Pro Jahr werden im Fachbereich Kardiologie des Stralsunder Helios Hanseklinikum zwischen 2500 bis 3000 Patienten behandelt, von denen etwa ein Viertel an Herzinsuffizienz leiden. Bundesweit sind etwa 1,8 Millionen Menschen von dieser Erkrankung betroffen: Konkret ist die Pumpfunktion des Herzens vermindert.

Dadurch kann es im Blutkreislauf zu einem Rückwärts- oder Vorwärtsversagen kommen. Unter Rückwärtsversagen versteht man, dass es zum Rückstau des Blutes kommt, das aus der Lunge und dem Körperkreislauf zum Herz zurückfließt. Der Rückstau kann einen Druckanstieg in den Blutgefäßen bewirken. Die Folge: Es wird mehr Flüssigkeit aus den Gefäßen in das Gewebe gedrückt. Oft entstehen Wassereinlagerungen (Ödeme) unter anderem in der Lunge oder in den Beinen.

Zum Vorwärtsversagen bei einer Herzinsuffizienz kommt es, weil die Pumpfunktion nicht ausreicht, um den Körper ausreichend mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen. Das Resultat ist beispielsweise Atemnot bei geringer Belastung. Ein Schwächegefühl und eine verminderte Belastbarkeit gehen oftmals zusätzlich damit einher.

Dank der beschriebenen Wirkstoffkombination aus Valsartan und Sacubitril kommt es zu einer Blutdruckregulation über die Niere, wodurch das Herz nicht noch weiter geschwächt und der Körper nicht mehr so stark „entwässert“ wird. Zudem kann der Gefäßwiderstand durch die Kombination der Substanzen gesenkt und auf diesem Niveau stabil niedrig gehalten werden.

Die Wirkstoff-Verbindung wirkt laut der Experten herzentlastend. Sie kann dem menschlichen Pumporgan, durch das täglichungefähr 7200 Liter Blut fließen, die Arbeit enorm erleichtern. Christian Rödel

Arbeit mit digitaler Akte für Patienten

Torgelow/Schwerin. Ein bundesweites Modellprojekt zur besseren medizinischen Versorgung von Patienten in ländlichen Regionen hat in Vorpommern den Betrieb aufgenommen. Damit sollen etwa 40 Haus- und Fachärzte und zwei Ameos-Kliniken in Ueckermünde und Anklam künftig medizinische Patientendaten schnell und unbürokratisch austauschen können, wie das Schweriner Gesundheitsministerium mitteilte.

Nach ersten Praxistests soll Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) das Vorhaben am 19. März in Torgelow (Kreis Vorpommern-Greifswald) symbolisch starten. Ein Modellprojekt für ein Stadtgebiet laufe mit der Krankenkasse AOK in Berlin.

Mit der „digitalen Patientenakte“ ließen sich medizinische Daten und Dokumente jederzeit bereitstellen und abrufen. Der Informationsaustausch betreffe Aufnahme und Entlassung in den Kliniken, Dokumentenaustausch sowie die Möglichkeit, eigene medizinische Dokumente hochzuladen, zum Beispiel Organspendeausweise.

Nasenbluten: Kalter Lappen in den Nacken

Duisburg. Läuft hellrotes Blut aus der Nase, ist das erst einmal kein Grund zur Panik. Meist ist ein kleines Blutgefäß in der Nase geplatzt, zum Beispiel weil die Schleimhäute trocken und die Gefäße dadurch verletzlich sind. Die Hals-Nasen-Ohren-Ärzte raten, einen kalten Lappen in den Nacken zu legen. Dadurch ziehen sich die Blutgefäße zusammen.

Den Kopf lassen Betroffene leicht nach vorne gebeugt. So läuft das Blut nicht in den Magen und löst dort unter Umständen Übelkeit aus. Zum Arzt gehen sollten Erwachsene mit Nasenbluten, wenn sie immer wieder aus der Nase bluten, das Bluten auch nach 15 Minuten nicht nachlässt oder das Blut nicht hellrot ist.

Bei älteren Menschen kommt das Nasenbluten häufiger vor, weil die Schleimhäute generell schnell austrocknen. Ihnen helfen eventuell Nasensalben oder Nasenöle. Zudem sollten Betroffene viel trinken.

Wenn Kinder an Migräne leiden

Köln. Auch Kinder können schon unter Migräne leiden. Anders als bei Erwachsenen, die häufig einen halbseitigen Migräneschmerz empfinden, breitet sich der Schmerz bei vielen betroffenen Kindern über den ganzen Kopf aus. Darauf weist der Berufsverband der Kinder und Jugendärzte hin.

Möglich seien auch pochende und drückende Schmerzen in der Stirnregion. Wahrnehmungsstörungen – die sogenannte Aura – treten bei Kindern dagegen selten auf.

Kinder mit Migräne können versuchen, mit einem Kopfschmerztagebuch den Auslösern für die Attacken auf die Spur zu kommen. Vorbeugend helfen zudem viel Schlaf und ein regelmäßiger Tagesablauf. Vor allem gut zu frühstücken, sei für betroffene Kinder wichtig, erklären die Kinder- und Jugendärzte. In Absprache mit dem behandelnden Arzt kommen eventuell auch Medikamente zum Einsatz.

Weitere Informationen zum Thema im Internet unter